Elektromobilität: Rohstoffe für die Verkehrswende
Auch wenn der Anteil der Elektrofahrzeuge auf deutschen Straßen bis zum Jahr 2050 signifikant ansteigt, kann die Rohstoffnachfrage für die Elektromobilität gedeckt werden. Die weltweiten Vorkommen an Lithium, Kobalt, Nickel, Grafit und Platin übersteigen den prognostizierten Bedarf deutlich. Zu diesen Erkenntnissen kommt eine aktuelle Analyse des Öko-Instituts im Auftrag von Agora Verkehrswende. Dennoch ist die Sicherung der Rohstoffe eine vordringliche politische Aufgabe, damit sich die Elektromobilität ohne temporäre Engpässe entwickeln kann. Weiterhin müssen bei der Rohstoffförderung größtmögliche Umwelt- und Sozialstandards gewahrt bleiben.
Recycling muss Rohstoffförderung ergänzen
Am Beispiel Lithium wird deutlich, dass es dennoch zu temporären Verknappungen oder Preissteigerungen für einzelne Rohstoffe kommen kann. Lithium ist das zentrale Element, das heute in allen Lithium-Ionen-Batterien von Elektrofahrzeugen enthalten ist. Die Szenarioberechnungen des Öko-Institut zeigen: Wurde im Jahr 2015 insgesamt noch 35.000 Tonnen Lithium gefördert, so steigt der Bedarf für die Elektromobilität für das Jahr 2030 auf knapp 160.000 Tonnen und für das Jahr 2050 auf knapp 500.000 Tonnen. Dem gegenüber stehen globale Lithiumressourcen von rund 47 Millionen Tonnen.
Der Rohstoffbedarf kann jedoch durch den Einsatz von recyceltem Sekundärmaterial gedämpft werden. Bei Lithium kann ein Beitrag von zehn Prozent bis zum Jahr 2030 und 40 Prozent bis 2050 erzielt werden. Bislang findet jedoch ein Lithiumrecycling in Europa noch nicht statt. Es sollte jedoch sowohl in Europa als auch weltweit schnell entwickelt und die Forschung in diesem Bereich verstärkt werden.