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Energieeinsparungen im Smarthome

Energieeffizienz und Digitalisierung

Nutzen Haus- und Wohnungseigentümer und -eigentümerinnen Smarthome-Anwendungen, können sie zwischen neun Prozent Heizenergie in der Wohnung und 14 Prozent im Haus einsparen. Doch gleichzeitig steigt auch der Stromverbrauch für die intelligenten und vernetzten Geräte an: Je nach Komfort, Sicherheitsausstattung und Wohnungstyp liegt er zwischen drei und maximal 19 Prozent.

Das zeigt eine aktuelle Studie des Öko-Instituts im Auftrag der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen. Sie vergleicht potenzielle Energieeinsparungen von Smarthome-Anwendungen in der Nutzungsphase für zwei spezifische Modellhaushalte – Wohnung und Haus – und stellt den höheren Stromverbrauch, den ihr Einsatz verursacht, gegenüber.

Energieverbrauch im Detail

Dabei haben die Expertinnen und Experten Smarthome-Anwendungen für drei unterschiedliche Level definiert: Level 1: nur energiebezogene Smarthome-Anwendungen, Level 2: zusätzlich sicherheitsbezogene Smarthome-Anwendungen, Level 3: zusätzlich komfortbezogene Smarthome-Anwendungen. Nicht betrachtet wurden der Stromverbrauch für die Vernetzung ins Internet, also Router und weitergehende Netzinfrastruktur wie Rechenzentren.

Der Blick in die Ergebnisse zeigt: Die Höhe der Einsparungen ist abhängig vom Level der Ausstattung mit Smarthome-Anwendungen. Beim Einsatz von energiebezogenen Smarthome-Anwendungen (Level 1) wie smarte Heizkörperthermostate, Tür- und Fensterkontakte, Heizungssteuerung oder Lampen mit Bewegungs- und Tageslichtsensor steht die Einsparung bei der Heizenergie (neun Prozent in der Wohnung, 14 Prozent im Haus) einem vergleichsweise geringen Anstieg des Stromverbrauchs mit drei Prozent gegenüber.

Kommen zusätzliche smarte Anwendungen für mehr Sicherheit und Komfort (Level 2 und 3), wie etwa Kameras im Innen- und Außenbereich oder Rauchmelder dazu, bleibt die Einsparung bei der Heizenergie gleich, doch der Stromverbrauch für die intelligenten Geräte steigt auf sechs Prozent in der Wohnung und 12 Prozent im Haus an. Beim Einsatz weiterer Geräte wie smarte Lautsprecher, Raumluftsensoren, Staubsauger, Rasenmäher oder Gartenbewässerung liegt der Stromverbrauch dann sogar um 11 Prozent höher in Wohnungen bzw. 19 Prozent höher im Haus.

Entscheidungshilfen für Verbraucherinnen und Verbraucher

„Unsere Auswertung zeigt, dass klug eingesetzte Smarthome-Anwendungen unter bestimmten Bedingungen Energie einsparen können“, fasst Dr. Dietlinde Quack, Projektleiterin am Öko-Institut zusammen. „Idealerweise können sich Interessierte schon vor dem Kauf informieren, wie viel Energie bestimmte Geräte in ihrem konkreten Haushalt einsparen und ob solche Anschaffungen sinnvoll sind.“

Um das besser abschätzen zu können, empfehlen die Expertinnen und Experten, ein einfaches Rechen- und Entscheidungstool zu entwickeln. Hier könnten Verbraucherinnen und Verbraucher eigene Eckdaten eingeben und so mögliche Einsparpotenziale bei der Heizenergie sowie den höheren Stromverbrauch der smarten Geräte ermitteln. Gleichzeitig könnten sie die Anschaffungs- und Energiekosten gegenüberstellen.

„Nicht betrachtet haben wir in der Studie, welche Umweltauswirkungen die eingesetzten Batterien für Thermostate, Rauchmelder und Co. haben“, fügt Quack abschließend hinzu, „fest steht aber, dass eine große Menge Batterien zum Einsatz kommt – in ersten Zählungen kommen wir auf 26 bis 34 AAA Batterien, 14-25 AA Batterien, bis zu 3 CR-123A Batterien sowie bis zu 2 Lithium-Ionen-Akkus, je nach eingesetzten Geräten.“ Auch vor diesem Hintergrund sollten Verbraucherinnen und Verbraucher den Einsatz von Smarthome-Anwendungen differenziert prüfen.

Studie „Smart Home – Energieverbrauch und Einsparpotenzial der intelligenten Geräte“ des Öko-Instituts