„Auch Dein Geld bewegt!“
Ja, wir können mit Geld etwas bewegen. Gutes wie Schlechtes. Dass dies vielen Menschen nicht bewusst ist, haben wir im Öko-Institut im Rahmen unseres aktuellen Projekts „Verbraucherberatung als Baustein einer erfolgreichen Ressourcenpolitik“ gut erkennen können. Die Hälfte der Verbraucherinnen und Verbraucher gibt in Befragungen an, bei der Geldanlage auch ethisch-ökologische Kriterien berücksichtigen zu wollen. Dennoch ist vielen Privatanlegern oft nicht klar, wo ihr Geld letztlich angelegt wird, oder welche konkreten Möglichkeiten und Wirkungen die Anlageentscheidung hat. Hier gibt es offensichtlich ein Informationsdefizit. [caption id="attachment_1258" align="alignleft" width="225"] Florian Antony[/caption] Um einen sichtbaren Beitrag leisten zu können, haben wird deshalb das Projekt „Gut fürs Geld, gut fürs Klima“ der Verbraucherzentrale Bremen bei der Produktion eines Videoclips unterstützt. In wenigen, aber drastischen Bildern zeigt der Clip, in welche Branchen und Bereiche konventionelle Banken investieren.
Kriege und zerstörte Umwelt: Die Rolle der Banken
Mit dem Videoclip sollen Anlegerinnen und Anleger dafür sensibilisiert werden, was mit ihrem Gesparten möglicherweise finanziert wird. Atomkraft, Rüstung, Kinderarbeit oder Kohle – dies sind nur einige der kontroversen Bereiche, in die die konventionelle Finanzwirtschaft investiert. Sie ist somit mitverantwortlich für Menschenrechtsverletzungen und Umweltzerstörung.
Mit Anlageentscheidungen bewusst Einfluss nehmen
Doch es gibt Alternativen. Anlegerinnen und Anleger können mit ihrer Entscheidung einen großen Einfluss nehmen. Etwa indem sie ein Konto bei einer Bank mit Nachhaltigkeitsstandards eröffnen oder in ethisch-ökologische Investmentfonds investieren. Die richtigen Ansprechpartner dazu finden Sie bei ihren Verbraucherzentralen vor Ort. Weitere ausführliche Informationen gibt es auf dem Informationsportal der Verbraucherzentralen. Dort erfahren Sie auch wie ethisch-ökologische Finanzprodukte funktionieren und was dabei zu beachten ist.
Verbraucherberatung als Baustein einer erfolgreichen Ressourcenpolitik
Wir vom Öko-Institut arbeiten derzeit im Auftrag des Umweltbundesamtes und gemeinsam mit dem Bundesverband für Umweltberatung (bfub e.V.) im Projekt „Verbraucherberatung als Baustein einer erfolgreichen Ressourcenpolitik“. Ziel ist es, relevante Aspekte des Ressourcenschutzes wie Material- und Flächeneinsparungen sowie entsprechende Handlungsmöglichkeiten stärker in der Verbraucherberatung zu verankern. Dazu gehört der scharfe Blick etwa auf angepasste Einkaufsmengen, auf die Wahl ressourcensparender Produkte, auf ihre optimale Nutzungsdauer und die richtige Entsorgung.
Ressourcenschutz liegt (auch) in Verbrauchhand
Wir fragen uns, welche relevanten Handlungsbereiche und Handlungsmöglichkeiten Verbraucherinnen und Verbraucher überhaupt haben und schlagen Lösungen vor, um die Angebote der Beratung dahingehend zu verbessern. Dazu schauen wir uns auch an, ob und inwieweit Aspekte des Ressourcenschutzes in der bisherigen Beratungspraxis hinreichend berücksichtigt wurden. Gemeinsames Ziel der Umsetzungsmaßnahmen ist die Entwicklung und beispielhafte Erprobung von Ansätzen, wie Ressourcenschutzaspekte in bestehende Beratungssysteme für Verbraucherinnen und Verbraucher integriert werden können. Mit konkreten Partnern der Umweltberatung werden dazu Modellprojekte durchgeführt und mit einfachen Methoden evaluiert. Aufgrund der generell hohen Relevanz von Geldanlage haben wir entschieden, dies in einem eigenen Projekt hervorzuheben und dazu die Verbraucherzentrale Bremen als Partner gewonnen.
Florian Antony ist Experte für die Erstellung und kritische Prüfung von Öko- und Klimabilanzen von Produkten und Dienstleistungen. Er arbeitet im Bereich Produkte und Stoffströme am Standort Freiburg und war unter anderem verantwortlich für die Erstellung zahlreicher ökobilanzieller Untersuchungen (Einweg-Mehrweg, biobasierte Rohstoffe. Lebensmittelproduktion, Aquakultur). Im Auftrag des Umweltbundesamtes leitet er das Projekt: „Verbraucherberatung als Baustein einer erfolgreichen Ressourcenpolitik“, in dessen Rahmen auch der Videoclip zu nachhaltigen Geldanlagen erstellt wurde.