Der Preis auf CO2
Der Klima- und Energieexperte Dr. Felix Chr. Matthes vom Öko-Institut untersucht in einer neuen Studie die relevanten Elemente einer CO2-Bepreisungsstrategie. Er gibt einen Überblick über Ausgestaltungskriterien und Wirkmechanismen und seziert diese im Detail.
Die CO2-Bepreisung ist ein viel diskutiertes Klimaschutz-Instrument. Die Idee hinter einem Preis für Kohlendioxid ist einfach: Wer klimaschädliche Emissionen in die Atmosphäre bringt, soll dafür zahlen. Damit sollen klimaschädliche Produktion oder Mobilität weniger werden, weil sie teurer sind als klimaschonende Alternativen.
Die bisherige Bilanz des EU-Emissionshandels (EU-ETS) zeigt aber, dass diese Rechnung nicht so einfach aufgeht. In Deutschland wurde mit dem Brennstoff-Emissionshandelsgesetz (BEHG) bereits ein nationaler Emissionshandel für Wärme und Verkehr beschlossen, dessen Wirksamkeit sich noch zeigen muss.
Die Studie
Der Umweltökonom Dr. Felix Chr. Matthes vom Öko-Institut analysiert, welche Ausgestaltungskriterien es für verschiedene CO2-Bepreisungssysteme gibt. Matthes macht in seiner Studie, herausgegeben von der Heinrich-Böll-Stiftung, diese Aspekte transparent, um sie politisch einordnen zu können.
Bewertung der Umsetzungsvorschläge
Matthes seziert unter anderem detailliert, warum die konkreten Umsetzungsvorschläge für einen CO2-Bepreisung so unterschiedlich bewertet werden. Und er erklärt, weshalb ein Teil der Grundsatzfragen zum Kohlenstoffdioxid-Preis für die Schaffung von praktischen Umsetzungsmodellen „zwingend und eindeutig politisch entschieden werden“ muss. Ein anderer Teil könne aber auch mit „pragmatischen Lösungen“ wie beispielsweise intelligenten Hybridsystemen aus Mengen- und Preissteuerungssystemen gelöst werden.
Grundsatzentscheidungen vonnöten
Mattes argumentiert, dass auf einer „grundsätzlichen Ebene die relevanten Punkte mit einem hinreichenden zeitlichen Vorlauf umfassend diskutiert und klar entschieden werden müssen. Ansonsten konnten überhastete Ad-hoc-Entscheidungen teilweise ungeklärte Folgen bzw. Implikationen und im Ergebnis dann wenig robuste CO2-Bepreisungssysteme (wie das für Deutschland beschlossene nationale Brennstoff-Emissionshandelssystem [nETS]) verursachen.“
Die Studie herunterladen:
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Dr. Felix Chr. Matthes ist Forschungskoordinator für Energie- und Klimapolitik am Standort Berlin.