Einschätzung zur COP28
Globale Bestandsaufnahme
„Die Ergebnisse zum Ausstieg aus fossilen Energien sind unzureichend. Die meisten Staaten haben darauf gedrungen, den notwendigen Ausstieg aus der Nutzung fossiler Energien international festzuschreiben. Hier hat eine Minderheit von Staaten die Formulierungen so abgeschwächt, dass nur noch von einem Übergang weg von fossilen Energien die Rede ist – und dies nur im „Energiesystem“, was andere Sektoren wie den Verkehr offenbar ausschließt. Zudem wurde für diesen Übergang keine zeitliche Frist gesetzt.
In Hinblick auf die weitere Nutzung von Kohle enthält die Entscheidung die gleiche Forderung wie bereits auf der Konferenz in Glasgow nach einer Reduktion der Kohlenutzung ohne Kohlenstoffabscheidung. Der Text aus Glasgow zum Abbau von ineffizienten Subventionen für fossile Energien wurde zudem um weitere Ausnahmen verwässert. Außerdem werden sogenannte „Übergangsbrennstoffe“ als Option anerkannt, die die Energiewende erleichtern sollen. Dahinter könnte sich eine weitere langfristige Nutzung von Erdgas verbergen. Dies wurde ebenfalls von vielen Staaten kritisiert, weil hierdurch der Ausstieg aus fossilen Brennstoffen deutlich verzögert werden könnte.
Viele Staaten, wie die EU, haben bei der Verabschiedung des Dokuments deutlich darauf hingewiesen, dass die Entscheidung nicht ausreichend ist und sie sich für mehr Ambition eingesetzt haben.
Trotz dieser Kompromisse in den Entscheidungen wurde in Dubai zugleich deutlich, dass viele Staaten den Weg zur vollständigen Dekarbonisierung ihrer Gesellschaften eingeschlagen haben.
Entscheidend in der Zukunft wird sein, ob die globalen Investitionen in fossile Brennstoffe tatsächlich stark sinken und die Investitionen in erneuerbare Energien deutlich steigen werden. Viele Entwicklungsländer berichteten bei der Konferenz, dass sie weiterhin wesentlich leichter Zugang zu Investitionsmitteln für fossile Energien haben und der Zugang zur Finanzierung von erneuerbaren Energien sehr schwierig ist.“
„Die Ergebnisse der Konferenz sind ein weiterer wichtiger Schritt auf dem Weg zu mehr globalem Klimaschutz, fallen aber hinter die Erwartungen vieler Akteure und die wissenschaftlich notwendigen Schritte zurück.
In der Entscheidung zur globalen Bestandsaufnahme konnten wichtige Ziele vereinbart werden. Dazu zählt insbesondere die Verdreifachung der Kapazität von erneuerbaren Energien bis 2030 und die Verdoppelung der Steigerung der Energieeffizienz bis 2030. Die Entscheidung benennt auch klar den globalen Emissionspfad, der notwendig ist, um die Erderwärmung auf 1.5 Grad zu begrenzen. Hierfür muss die Spitze der globalen Emissionen bis spätestens 2025 erreicht werden und die globalen Emissionen bis 2030 um 43 Prozent und bis 2035 um 60 Prozent gesenkt werden. Gleichzeitig werden die Emissionen mit den bestehenden Klimazielen bis 2030 etwa gleich hoch bleiben. Dies verdeutlicht, wie groß die Ambitionslücke in diesem Jahrzehnt noch ist.
Positiv ist zu bewerten, dass die neuen Klimaziele, die sich alle Staaten bis 2025 unter dem Pariser Übereinkommen setzen müssen, die gesamte Ökonomie und alle Klimagase umfassen sollten.“