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CO2 im Wal

Seegraswiesen binden ihn, Mangrovenwälder ebenso. Marine Ökosysteme speichern große Mengen Kohlenstoff. Und sogar in Walen ist jede Menge CO2 gebunden. Warum das so ist, weiß Manuel Marinelli. Der Meeresbiologe hat die NGO „Project Manaia“ gegründet – diese kartiert und renaturiert unter anderem Seegraswiesen im Mittelmeer.

Die Kohlenstoffspeicherung in marinen Ökosystemen

Seegraswiesen binden ihn, Mangrovenwälder ebenso. Marine Ökosysteme speichern große Mengen Kohlenstoff. Und sogar in Walen ist jede Menge CO2 gebunden. Warum das so ist, weiß Manuel Marinelli. Der Meeresbiologe hat die NGO „Project Manaia“ gegründet – diese kartiert und renaturiert unter anderem Seegraswiesen im Mittelmeer.

Aber von Anfang an.

Wie viel Kohlenstoff ist in marinen Ökosystemen gebunden?

Die Ozeane sind laut dem World Ocean Review 2023 der weltweit zweitgrößte Kohlenstoffspeicher. Etwa 40.000 Milliarden Tonnen davon sind in ihnen gebunden. Doch die Aufnahmekapazität sinkt – auch aufgrund der Erwärmung. „Darüber hinaus führt die Aufnahme von Kohlenstoff auch zur Versauerung der Meere.“

Worin ist der Kohlenstoff gebunden?

Insbesondere vegetationsreiche marine Ökosysteme – so zum Beispiel Mangrovenwälder, Seegraswiesen oder Salzmarschen – haben ein großes Potenzial zur CO2-Speicherung. Die Pflanzen nehmen über die Photosynthese Kohlenstoff auf und speichern es in Blättern, Stämmen und Wurzeln. „Wie viel CO2 ein marines Ökosystem aufnehmen kann, hängt von unterschiedlichen Faktoren ab“, sagt Manuel Marinelli. „Wir finden zum Beispiel gesunde und produktive Seegraswiesen dort, wo Frischwasserquellen sind, Fischen unmöglich und der Wellengang geringer ist.“

Gesunde Seegraswiesen mit 700 so genannten „Shoots“ pro Quadratmeter, also Büscheln, aus denen vier bis acht Blätter wachsen, haben ein gewaltiges Speicherpotenzial. „Der Grund hierfür ist das schnelle Wachstum des Seegrases: Die Blätter wachsen pro Woche einige Zentimeter und stellen so eine riesige Photosynthese-Fläche her – bei einer gesunden Wiese sind es etwa 120 Quadratmeter photosynthetisch aktive Fläche auf einem Quadratmeter Untergrund."

Und was hat der Wal damit zu tun?

Auch das im Meer treibende Plankton speichert Kohlenstoff. Pro Teil natürlich nur in kleiner Menge. Da es sehr viel Plankton gibt, ist es in der Summe aber ein sehr großer Kohlenstoffspeicher. Wale wiederum nehmen große Mengen Plankton auf. „Ein Buckelwal hat daher viele Tonnen CO2 in sich gebunden“, erklärt Marinelli. Laut dem Internationalen Währungsfonds könnte die weltweite Walpopulation – wenn sie sich wieder auf das Niveau von vier bis fünf Millionen Tieren erholt, das vor dem industriellen Walfang bestand – jährlich 1,7 Milliarden Tonnen CO2 aufnehmen.

 

Der österreichische Meeresbiologe Manuel Marinelli hat sich lange für Greenpeace engagiert und war mit der Rainbow Warrior unterwegs, bevor er die NGO „Project Manaia“ gründete. Diese wird auch von der Deutschen Stiftung Meeresschutz (DSM) unterstützt. Marinelli stellt Biolog*innen und Umweltschützer*innen sein Forschungsschiff Waya Waya zur Verfügung, das etwa über ein kleines Labor und einen Unterwasserroboter verfügt. Im Rahmen von Manaia widmet sich Marinelli im Projekt „Die Meeresgärtner“ zudem der Kartierung und Renaturierung von Seegraswiesen im Mittelmeer.

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