Klimaschutz in der Landwirtschaft
Christiane Weihe
Die europäische Landwirtschaft wird ihre Treibhausgasemissionen kurzfristig kaum verringern, wenn die Gemeinsame Agrarpolitik der EU (GAP) fortgesetzt wird wie bisher. Ohne weitere Reduktionen kann die Landwirtschaft 2030 sogar mit einem Anteil von bis zu 20 Prozent der Emissionen zu einer der größten Quellen von Treibhausgasen der EU werden. Das zeigt die Analyse „Verbesserung des Beitrags der Gemeinsamen Agrarpolitik zum Klimaschutz in der EU“ im Auftrag von Germanwatch. Gefördert vom Bundesumweltministerium hat das Öko-Institut darin untersucht, wie die GAP zur Emissionsminderung beitragen kann. „Die GAP sieht zum Beispiel zwar Standards vor, die sich auf einen guten ökologischen und landwirtschaftlichen Zustand beziehen und knüpft Zahlungen an entsprechende Verpflichtungen“, sagt Senior Researcher Margarethe Scheffler, „selbst bei einer ambitionierten Ausgestaltung sind mit den bisher angedachten Standards aber nur geringe Minderungen möglich.“
Einen höheren Einfluss könnten aus Sicht des Öko-Instituts dagegen die neu vorgeschlagenen Eco-Schemes haben: Wenn Landwirtinnen und Landwirte zusätzliche Umwelt- und Klimaauflagen erfüllen, erhalten sie höhere Flächenprämien. „Sofern sie ambitioniert gestaltet werden, können sie die europäischen Emissionen aus Landwirtschaft und Landnutzung weiter senken“, erklärt Senior Researcher Kirsten Wiegmann, „da diese Auflagen aber freiwillig sind, wird dieses Potenzial nur von einem Teil der Betriebe realisiert werden.“ Das Öko-Institut empfiehlt daher, dass insbesondere europäische Mitgliedsstaaten mit regional hohen Tierbestandsdichten und intensiver landwirtschaftlicher Produktion die Eco-Schemes attraktiv gestalten. „Wichtig ist es aber auch, dass es Anreize für Konsumentinnen und Konsumenten gibt, denn durch ihre Ernährungsweise bestimmen sie ebenfalls mit, was und wie die europäische Landwirtschaft produziert“, so Margarethe Scheffler.