Porträt: Patrizia Renoth (Energieplanerin)
Christiane Weihe
Ein kleines Land kann beim Klimawandel viel bewirken. Indem es Erfahrungen teilt, so wie Dänemark, und indem es Menschen genau damit beauftragt, so wie Patrizia Renoth. „Dänemark hat bereits in den 1980er Jahren mit der kommunalen Wärmeplanung begonnen. Nun soll dies ja auch in Baden-Württemberg umgesetzt werden, wir haben die dortige Landesenergieagentur bei der Vorbereitung unterstützt“, sagt sie. Den deutsch-dänischen Erfahrungsaustausch hat Renoth als Beraterin der Dänischen Energieagentur begleitet, seit Anfang 2021 arbeitet sie als Energieplanerin in Holbæk, „um ins konkrete Handeln zu gehen“. Holbæk ist eine der letzten dänischen Kommunen ohne etabliertes Fernwärmenetz im Stadtgebiet.
„Zwei Drittel der dänischen Haushalte beziehen Fernwärme.“
Ursprünglich sollte die dänische Wärmeplanung dazu dienen, unabhängig vom Öl zu werden. Inzwischen liegt der Fokus darauf, wie sie bestmöglich zu Klimazielen beitragen kann. „Derzeit stammt die Wärme zu etwa zwei Dritteln aus erneuerbaren Energien, überwiegend aus Biomasse. In Zukunft sollen der Anteil von Windenergie und die Zahl der Wärmepumpen steigen, die Möglichkeiten der Geothermie werden untersucht.“ Für Patrizia Renoth ist es eine zentrale Herausforderung der dänischen Energiewende, wie Sektoren verbunden und neue Technologien integriert werden können. „Spannend finde ich zum Beispiel die Frage, wie man Abwärme aus Rechenzentren sinnvoll nutzen kann.“