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Arbeit / Aktuell

Strategien für Südostasien

Christiane Weihe

Konsum und Nachhaltigkeit in Einklang zu bringen, ist nicht nur in Europa, sondern auch in den aufstrebenden Ländern in Südostasien eine schwierige Aufgabe. „Das Wirtschaftswachstum in der Region ist ungebrochen und damit steigen auch die Zahl der konsumorientierten Mittelschichtshaushalte sowie die Nachfrage nach Gütern und Dienstleistungen kontinuierlich“, sagt Siddharth Prakash, Senior Researcher am Öko-Institut, „gerade in den ärmeren südostasiatischen Ländern gibt es aber keine Strategien, wie nachhaltige Konsum- und Produktionsmuster gefördert werden können. In unseren Projekten unterstützen wir die Länder in der Region, Politikinstrumente für den nachhaltigen Konsum zu entwickeln und zu implementieren.“

Wirksame Nachhaltigkeitshebel

Das Öko-Institut gibt sein Wissen bei der Konzeption und Umsetzung von ambitionierten produktbezogenen Umweltstandards weiter – so im Projekt „Transformation von Produktions- und Verbrauchsmustern durch Stärkung von Umweltzeichen und umweltfreundlicher öffentlicher Beschaffung in fünf asiatischen Ländern“, das im Rahmen der Internationalen Klimaschutzinitiative des Bundesumweltministeriums von der Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) gefördert wird. „Wir beraten Behörden, Unternehmen und wissenschaftliche Einrichtungen in Vietnam, Kambodscha, Myanmar, Bhutan und Laos zu umweltfreundlicher öffentlicher Beschaffung – ein wesentlicher Hebel, um einen Markt für nachhaltige Produkte und Dienstleistungen zu fördern – sowie zu Umweltzeichen.“ Teil des Projektes, das noch bis Dezember 2023 läuft, ist es auch, regulatorische Prozesse zu begleiten, Schulungen für Schlüsselakteure und -akteurinnen zu unterstützen und Potenzial zur Harmonisierung von Umweltzeichen zwischen den Ländern zu identifizieren. Dabei arbeitet das Projektteam eng mit Partnerinnen und Partnern vor Ort zusammen.

Circular Economy fördern

Im Projekt „Nachhaltige Lösungsansätze zur Reduzierung von Kunststoffverpackungen in Asien“ widmet sich das Öko-Institut dem schnell wachsenden Aufkommen von Plastikabfällen in asiatischen Ländern. „Viele Länder bemühen sich um eine verbesserte Kreislaufwirtschaft“, sagt Prakash, „dennoch gibt es zum Beispiel in Thailand, Malaysia und Indonesien keine umfassenden Konzepte zur Abfallvermeidung.“ Gefördert von der GIZ im Rahmen der Exportinitiative Umwelttechnologien des Bundesumweltministeriums unterstützt das Öko-Institut diese Länder noch bis Februar 2023 dabei, Kunststoffverpackungen zu reduzieren – so etwa durch die Entwicklung von ordnungsrechtlichen Politikmaßnahmen und technischen Standards zur Förderung des Kunststoffrecyclingmarktes, die Etablierung einer erweiterten Herstellerverantwortung oder auch die Unterstützung von kommunalen Pilotprojekten, die sich Mehrweglösungen widmen. „Unser Ziel ist, gemeinsam mit Akteurinnen und Akteuren vor Ort eine Debatte über die Wirkung von politischen Instrumenten zur Kunststoffverpackungsreduktion anzustoßen und langfristige Lösungen für eine Kreislaufwirtschaft zu finden.“