Nachhaltige Digitalisierung in KMU
Die Mehrzahl der kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) hat nach eigener Aussage bislang keinen hohen Grad der Digitalisierung erreicht, zudem werden Digitalisierung und Nachhaltigkeit bislang kaum zusammen gedacht. Gründe hierfür sind etwa fehlende Finanzmittel oder auch fehlendes Wissen. „Die Unternehmen sind jedoch immer stärker von Umwelt- und Nachhaltigkeitsanforderungen betroffen, entweder direkt oder über ihre Geschäftsbeziehungen“, sagt Christoph Brunn vom Öko-Institut, „aber auch vor dem Hintergrund der großen wirtschaftlichen Bedeutung von KMU sollte ihre Digitalisierung nachhaltig vorangetrieben werden.“
Einen Beitrag dazu soll das neue Projekt „Anreizsysteme für Digitalisierung in KMU“ leisten, das im Auftrag der Bundesnetzagentur gemeinsam mit dem Collaborating Centre on Sustainable Consumption and Production (CSCP) durchgeführt wird. Dieses soll Handlungsansätze identifizieren, mit denen eine ökologisch nachhaltige Digitalisierung in KMU gefördert werden kann. „Zunächst stellen wir dar, ob und wenn ja wie ökologisch nachhaltige Digitalisierung derzeit in KMU umgesetzt wird und welche Aspekte sie fördern oder bremsen“, so der stellvertretende Leiter des Bereichs Umweltrecht & Governance, „darüber hinaus analysieren wir das bestehende Anreizsystem, mit dem eine ökologisch nachhaltige Digitalisierung der kleinen und mittleren Unternehmen gefördert wird, und gleichen dies mit den bestehenden Hemmnissen und Motivatoren ab.“ Im Rahmen des Projektes, das noch bis Ende 2021 läuft, beleuchten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zudem die Kooperation von KMU mit ökologisch nachhaltigen digitalen Start-Ups und befassen sich mit der Frage, mit welchen Verfahren die ökologische Nachhaltigkeit gemessen und dargestellt werden kann.