Porträt: Judith Reise (Öko-Institut)
Christiane Weihe
Während andere bei ihrem Anblick um den Kopfsalat bangen, hat sie schon als Kind die Schnecken im Garten bewundert. „Ich fand ihre Vielfalt faszinierend – es gibt große und kleine, welche mit Haus und solche ohne“, sagt Judith Reise, „den Reichtum an Tier- und Pflanzenarten finde ich bis heute beeindruckend und er motiviert mich, für seinen Schutz einzutreten.“
Am Öko-Institut beschäftigt sich die Wissenschaftlerin mit vielen unterschiedlichen Facetten von Biodiversität, so etwa aktuell mit den Restoration Targets der EU, die dazu beitragen sollen, biologische Vielfalt zu schützen und wiederherzustellen. „Hier gibt es viele unterschiedliche Wege wie etwa die Einrichtung von Schutzgebieten“, erklärt sie, „besonders spannend finde ich außerdem so genannte Paludikulturen. Darunter versteht man den Anbau zum Beispiel von Schilf und Torfmoosen etwa auf wiedervernässten Moorböden. Das bietet Chancen für die Landwirtschaft und den Naturschutz gleichermaßen.“
„Paludikulturen können Biodiversität schützen und gleichzeitig neue Produkte hervorbringen – so etwa Dämmmaterial oder Torfersatzstoffe.“
Vielfalt fasziniert Judith Reise übrigens nicht nur, wenn es um Tiere und Pflanzen geht. „Man kann das auch auf das persönliche Leben übertragen“, sagt sie, „dass auch wir Menschen sehr verschieden sind, trägt zum Wert unserer Gesellschaft bei.“