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Arbeit / Rückblick

Vorteil Öko-Milch

Christiane Weihe

Aus Umweltsicht ist sie besser: Milch aus ökologischer Landwirtschaft. Denn beim Anbau des Futters, das die Kühe erhalten, wird auf Pflanzenschutzmittel und Mineraldünger weitgehend verzichtet – dieses bringt deutlich geringere Umweltbelastungen mit sich als solches aus konventionellem Anbau. „Auch bei der Klimabilanz schneidet Öko-Milch nicht schlechter ab, etwa, weil hier weniger Milchleistungsfutter zum Einsatz kommt“, sagt Dr. Jenny Teufel vom Öko-Institut, „das gilt trotz der im Vergleich geringeren Milchleistungen und der geringeren Erträge in der ökologischen Landwirtschaft.“

Für das Umweltbundesamt hat das Öko-Institut im Projekt „Sichtbarmachung versteckter Umweltkosten der Landwirtschaft am Beispiel von Milchproduktionssystemen“ gemeinsam mit INFRAS und KTBL verschiedene Formen der Milcherzeugung untersucht. „Das Futter hat einen beachtlichen Einfluss auf die Umweltbilanz: Seine Bereitstellung macht bei der konventionellen Milchherstellung 18 bis 34 Prozent der potenziellen Treibhausgasemissionen pro Kilogramm Milch aus, bei der Öko-Milch sind es sechs bis 20 Prozent“, so die Expertin. „In der Bio-Milchwirtschaft haben die direkten Emissionen einen größeren Anteil an der Treibhausgasbilanz, vor allem die Methanemissionen aus der Verdauung der Tiere.“ Deutliche Umweltvorteile stellt die Studie wegen des niedrigeren Energieaufwands und Wasserverbrauchs bei der Milchproduktion mit Weidehaltung fest.

Darüber hinaus wurde untersucht, welche Kosten die Milchproduktion durch Umweltschäden verursacht. „Es entstehen Mindest-Umweltkosten von 21 bis 34 Cent pro Kilogramm Milch“, sagt Dr. Jenny Teufel, „besonders umwelt- und klimaschonend ist die Weidehaltung, denn sie spart bis zu 24 Prozent der Kosten, die nötig wären, um Umweltschäden zu beheben.“ Die geringsten Kosten zeigen sich bei der Kombination aus ökologischer Produktion und Weidehaltung. „Für die Analyse konnten wir nicht alle Umweltkosten berücksichtigen, eine große Rolle spielen der Schutz der Biodiversität und eine artgerechte Haltung, die nur am Rande betrachtet werden konnten.“ Auch für eine adäquate Berücksichtigung der Umweltkosten des Einsatzes von Pflanzenschutzmitteln fehlt es an Grundlagenwissen. „Es konnten nur die Umweltauswirkungen bilanziert werden, die mit der Produktion der Pflanzenschutzmittel verbunden sind“, sagt Teufel. „Das heißt, dass die Umweltvorteile der ökologischen Milchproduktion deutlich zunehmen würden, wenn diese Aspekte bei der Bilanz berücksichtigt werden könnten.“