Geordnete Konflikte
Gesellschaftliche Konflikte im Zuge der Ausgestaltung der Energiewende zu versachlichen und zu entemotionalisieren, dazu will das neue Projekt „Dezentrale Energiewende zwischen sozialer Gerechtigkeit, Systemkosten und Umweltschutz – Zielkonflikte und Lösungsstrategien“ beitragen. „Grundsätzlich haben die dezentrale Energiewende und die damit verbundene verbrauchernahe Energieerzeugung etwa durch Photovoltaikanlagen natürlich viele Vorteile“, sagt Moritz Vogel vom Öko-Institut, „so kann zum Beispiel die Energieversorgung demokratisiert werden und eine lokale Wertschöpfung entstehen.“ Doch: Es gibt auch nicht beabsichtigte negative Nebeneffekte, so soziale Ungleichheiten bei der Verteilung von Kosten und Nutzen oder ein höherer Flächenbedarf. Diese identifiziert und bewertet das Öko-Institut nun gemeinsam mit Germanwatch, der Universität Leipzig und dem Wissenschaftszentrum Berlin. „In einer so genannten Argumentationslandkarte tragen wir unterschiedliche Positionen zur Dezentralität zusammen, ordnen sie und stellen sie der Öffentlichkeit zur Verfügung“, so der Wissenschaftler aus dem Bereich Energie & Klimaschutz, „für dieses Thema wurde dies so noch nicht umgesetzt.“ Darüber hinaus entwirft das Projektteam Lösungsstrategien für die Zielkonflikte. Das vom Bundeswirtschaftsministerium geförderte Projekt läuft noch bis Januar 2022.