Porträt: Helmut Lutz (Kopfbahnhof)
Christiane Weihe
Mit dem Chef der Deutschen Bahn, Richard Lutz, ist er zwar nicht verwandt. Doch auch im Arbeitsleben von Helmut Lutz dreht sich alles um Zugreisen. „Mitte der 1990er Jahre hatte mein Kollege Georg Fabian die Idee, ein auf Bahnreisen spezialisiertes Reisebüro aufzubauen“, sagt er, „an dieses Thema wagte sich kaum jemand ran – viele unterschiedliche Tarife und Strecken machten es zu einer komplizierten Arbeit.“ Helmut Lutz stieg mit ein und tüftelt bis heute für Bahnreisende europaweite Verbindungen aus, bis 2020 mit steigendem Erfolg. „Die COVID-19-Pandemie hat dann allerdings zu einem massiven Rückgang der Buchungen geführt.“
Das Buchen von europaweiten Zügen sei für die Kundinnen und Kunden in den vergangenen Jahren immer schwieriger geworden, sagt Helmut Lutz. „Viele Bahngesellschaften sind aus dem internationalen Geschäft ausgestiegen, direkt bei der Deutschen Bahn kann man etwa keine Fahrkarten mehr für Frankreich oder England buchen. Außerdem wurden viele praktische Nachzugverbindungen gestrichen.“ Ein Fan von Zugreisen ist Helmut Lutz trotzdem bis heute. „Ich finde das Zugfahren viel bequemer als das Fliegen oder Autofahren“, sagt er, „man steht nicht ständig in einer Schlange oder im Stau, kann herumlaufen oder einfach ein gutes Buch lesen.“