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Arbeit / Aktuell

Gentechnik aufspüren und nachverfolgen

Christiane Weihe

Mais, Soja oder Zuckerrüben – in der EU sind viele gentechnisch veränderte Organismen (GVO) zugelassen. Sie werden zu großen Teilen aus anderen Ländern importiert und müssen entsprechend gekennzeichnet sein. „Dies wird stichprobenartig kontrolliert. Der Nachweis und die Nachverfolgung von GVO in Rohstoffen und Produkten wird aber immer schwieriger“, sagt Dr. Jenny Teufel vom Öko-Institut, „das liegt etwa daran, dass die neue Gentechnik nur sehr kleine Änderungen erzeugt, die wiederum sehr schwer nachzuweisen sind, und dass diese in vielen Ländern rechtlich nicht als GVO eingestuft werden.“

Wie also können wir einen Überblick über gentechnisch veränderte Organismen in unseren Lebens- und Futtermitteln behalten? Dieser Frage geht das Öko-Institut gemeinsam mit der österreichischen Umweltbundesamt GmbH im Auftrag des Bundesamts für Naturschutz (BfN) noch bis September 2023 im Projekt „Nachweisbarkeit und Nachverfolgbarkeit von GVO Produkten“ nach. „Bislang gibt es keine Zertifizierung, die zeigt, dass ein Produkt ohne Gentechnik auskommt – anders als dies etwa bei der Frage nach Palmöl, für das kein Regenwald gerodet wurde, oder fair produziertem Kakao ist“, sagt die Expertin aus dem Bereich Produkte & Stoffströme. „Und es gibt auch kein einheitliches internationales Vorgehen mit Blick auf mögliche Nachweismethoden.“ Das Projektteam wird sich daher einer internationalen Datenbank widmen, mit der GVO in Zukunft identifiziert werden könnten. „Hierfür definiert unser Projektpartner Anforderungen an eine solche Datenbank sowie einen Mindestdatensatz und gleicht dies mit bereits bestehenden Datenbanken ab.“ Darüber hinaus entwickelt das Öko-Institut eine umfassende Strategie, wie Importwaren, die gentechnisch veränderte Organismen enthalten, trotz der bestehenden Herausforderungen auch in Zukunft nachverfolgt werden können. „Dies ist ein wichtiger Schritt zur Kontrolle und Kennzeichnung“, so Dr. Jenny Teufel. „Für die Strategie tauschen wir uns zudem mit Stakeholder*innen aus, um ihre Expertise einzubinden und die Praxistauglichkeit unseres Vorschlags zu überprüfen.“