Spenden
Im Fokus

Porträt: Clara Löw (Öko-Institut)

Christiane Weihe

Rein ist ein Material oft nicht mehr, wenn es verarbeitet wird. „Vor der Wiederverwendung von Produkten oder dem Recycling muss darauf geachtet werden, ob Schadstoffe drinstecken“, sagt Clara Löw, Wissenschaftlerin am Öko-Institut. „Klebstoffe, Weichmacher, Farben – sie alle können verhindern, dass sich ein nachhaltiger Kreislauf etabliert.“ Das betrifft alte Möbel, die mit bleihaltigen Lacken behandelt sind, ebenso wie das Recycling von To Go-Einwegverpackungen mit fettabweisenden Beschichtungen. „Besorgniserregende Stoffe sollten nicht im Kreislauf bleiben – zum Schutz der Gesundheit und des Planeten. Allerdings können Chemikalien für die Funktionen etwa von technischen Produkten nötig sein.“

„Bei manchen Produkten ist nicht klar, welche Schadstoffe enthalten sind – Materialinventare müssen vor dem Recycling zugänglich gemacht werden.“

Aus Sicht der Umweltchemikerin braucht es unterschiedliche Ansätze, um dem Dilemma zu begegnen. „Schon beim Design von Produkten muss mitgedacht werden, dass und wie sie recycelt werden. Zusätzlich müssen die eingesetzten Schadstoffe deutlich reduziert werden.“

Neben der wissenschaftlichen Arbeit engagiert sich Clara Löw im Vorstand des Öko-Instituts sowie bei der Bildung von Kindern und Jugendlichen. „Dabei geht es darum, Demokratie zu verstehen und erlebbar zu machen, dass es sich immer lohnt, zu sagen, was man denkt.“