Porträt: Sepp Eisenriegler (R.U.S.Z.)
Christiane Weihe
Als er 1998 anfing mit dem Reparieren, wollte kaum jemand etwas davon wissen. „Wenn etwas kaputt ging, wurde es einfach ersetzt“, sagt Sepp Eisenriegler. Doch der Wiener glaubte an den Wert des Reparierens und gründete das Reparatur- und Servicezentrum (R.U.S.Z.), einen arbeitsintegrativen Betrieb, der ausgediente Elektro- und Elektronikgeräte reparierte und weiterverkaufte und vom österreichischen Arbeitsmarktservice (AMS) gefördert wurde. „Unsere Arbeit wurde gut angenommen, da sich so auch Haushalte mit sehr geringen Einkommen Großgeräte leisten konnten.“
„In Elektro- und Elektronikgeräten sind viele wichtige Rohstoffe verarbeitet, deshalb lohnt sich die Reparatur besonders.“
2007 privatisierte Eisenriegler R.U.S.Z. aufgrund deutlich geänderter Förderbedingungen, investierte Privatvermögen, um den Betrieb am Leben zu halten. Heute repariert R.U.S.Z. etwa 12.000 Geräte jährlich, Tendenz steigend. „Wir erhalten mehr Anfragen als wir bewältigen können. Das liegt etwa am Engagement der Fridays for Future, das viele jüngere Menschen zu uns gebracht hat“, sagt Eisenriegler, der bereits als „Reparaturpapst“ und „Lobbyist mit Lötkolben“ bezeichnet wurde. Und nicht zu vergessen: Am Reparaturbonus, mit dem Österreich seit 2022 die Reparatur von Elektro- und Elektronikgeräten finanziell fördert. „Das ist nur eine Übergangslösung. Die Ressourcennutzung muss verteuert werden, damit nicht-nachhaltige Billigprodukte aus dem Markt verschwinden.“