Wie wird die Logistik elektrisch?
Nur mit zuverlässigen Rahmenbedingungen werden Logistikunternehmen auf Elektrofahrzeuge umsteigen – das zeigt eine aktuelle Umfrage, die das Öko-Institut gemeinsam mit der Hochschule Heilbronn durchgeführt hat. „Sie wünschen sich eine flächendeckende Energieinfrastruktur ebenso wie praxiserprobte Fahrzeugmodelle und niederschwellige Fördermöglichkeiten, wenn sie neue Fahrzeuge anschaffen wollen“, sagt Dr. Katharina Göckeler, Senior Researcher im Bereich Ressourcen & Mobilität.
Bislang werde Elektromobilität bei den 250 befragten Transportunternehmen wenig erprobt und zum Teil auch skeptisch gesehen. „Wenn sie sich für neue Fahrzeuge entscheiden, geht es nicht nur um die Gesamtkosten, sondern auch um die Praxistauglichkeit und die Frage, wie bewährt ein Modell ist“, so die Wissenschaftlerin. „Viele sehen in der eingeschränkten Flexibilität von Elektrofahrzeugen ein Risiko.“ Das Potenzial sei jedoch da. Mit Blick auf die geforderten Reichweiten und die Angaben zu typischen Standzeiten könne sich der Einsatz von Elektro-Lkw durchaus lohnen.
Das Projektteam betont zudem: Der Straßengüterverkehr ist ein wichtiger Hebel, um die Emissionen des Verkehrssektors zu senken. Daher haben sie auf Basis der Umfrage, die im Rahmen des vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz geförderten Forschungsprojekts „Strategie für die Elektrifizierung des Straßengüterverkehrs (StratES)“ durchgeführt wurde, ebenso Handlungsempfehlungen an die Politik formuliert. „Es braucht ein klares Zielbild pro Elektromobilität, das den Unternehmen Planungssicherheit gibt“, sagt Dr. Katharina Göckeler, „gerade kleine Unternehmen benötigen zudem finanzielle Unterstützung, sie haben ein besonders hohes Investitionsrisiko und nur geringe personelle Kapazitäten.“ Sinnvoll seien hier niedrigschwellige Informations- und Förderangebote. „Auch der Aufbau der Ladeinfrastruktur in den Depots und an den Laderampen der Unternehmen sollte frühzeitig gefördert werden.“