(In)Effiziente Software
Schon seit vielen Jahren forscht das Öko-Institut zu Umweltbelastungen, die durch Geräte der Informationstechnologie verursacht werden. Nun widmen sich die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler auch dem Thema Software: Im Projekt „Entwicklung und Anwendung von Bewertungsgrundlagen für ressourceneffiziente Software“, das gemeinsam mit der Hochschule Trier und der Universität Zürich durchgeführt wurde, analysierten sie den Einfluss von Software auf den Energieverbrauch und die Ressourceninanspruchnahme von Computern und IT-Infrastruktur. „Wir haben eine Methodik zur Softwarebewertung entwickelt und anhand von elf verschiedenen Softwareprodukten beispielhaft angewendet“, so Projektleiter Jens Gröger vom Öko-Institut.
Die Analyse zeigt: Der Energiebedarf der Hardware unterscheidet sich deutlich je nach eingesetztem Softwareprodukt. „Ein weniger effizientes Textverarbeitungsprogramm etwa benötigt rund viermal so viel Strom für die Bearbeitung eines Dokuments wie ein effizientes Programm. Ein ineffizienter Browser beansprucht im Leerlauf den Prozessor bei Standardeinstellungen sogar zwölfmal so stark wie sein effizientes Konkurrenzprodukt“, sagt Gröger. Das führt zu einem erhöhten Energieverbrauch, Mehrbedarf an Hardwarekapazitäten und kann im Extremfall sogar dazu führen, dass aufgrund ineffizienter Software bestehende Hardware früher ausgetauscht werden muss.