Strom für Wärme – was kostet das?
Christiane Weihe
Die Sektorkopplung im Wärmebereich, also die Nutzung von sauberem Strom zur Wärmeerzeugung, muss sich nicht negativ auf die Energiekosten privater Haushalt auswirken. Das zeigt eine aktuelle Studie des Öko-Instituts im Auftrag des Verbraucherzentrale Bundesverbands. „Nach unseren Modellrechnungen bleiben die Energiekosten im Jahr 2030 in etwa gleich – unter bestimmten Rahmenbedingungen“, sagt Dr. Veit Bürger, Wissenschaftler am Öko-Institut, „die Sektorkopplung ist dann kostenneutral, wenn der Strom über elektrische Wärmepumpen effizient in Wärme umgewandelt wird und die Wohngebäude einen hohen Energiestandard haben. Die im Vergleich zu Erdgas oder Heizöl höheren Stromkosten werden durch die Effizienzgewinne der Wärmepumpen kompensiert.“ Berechnet haben die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler dies für unterschiedliche Beispielhaushalte, so unter anderem einen deutschen Durchschnittshaushalt, für Alleinerziehende sowie Rentnerhaushalte mit niedrigem Einkommen. „Wie sich die verstärkte Stromnutzung für die Wärmeversorgung finanziell auswirkt, wurde hier zum ersten Mal analysiert.“
Auf Grundlage der Ergebnisse der Studie „Auswirkungen der Sektorkopplung im Wärmebereich auf die Energiekosten von privaten Verbraucherinnen und Verbrauchern“ fordert das Öko-Institut auch, die rechtlichen Rahmenbedingungen für die energetische Sanierung von Gebäuden deutlich zu verbessern (siehe hierzu ausführlich auch „Die Wärmewende“ auf Seite 18).