Transparente Energieszenarien
Christiane Weihe
Wie kann die Energiewende gelingen? Welche Maßnahmen kann man ergreifen – und welche Auswirken haben diese für ein nachhaltiges Energiesystem der Zukunft? Diese Fragen beantwortet die Wissenschaft mit so genannten Energiesystemmodellen. „In solchen Modellen werden unterschiedliche Faktoren berücksichtigt – so etwa der geplante Ausbau der erneuerbaren Energien, die erwarteten Nachfragen nach Strom und Wärme oder auch Annahmen zu den Investitionskosten“, erklärt Dr. Hannah Förster vom Öko-Institut. Um perspektivisch einen besseren Blick auf die zukünftige Entwicklung des Energiesystems werfen zu können und dies transparenter zu gestalten, arbeitet das Öko-Institut gemeinsam mit dem Fraunhofer Institut für Energiewirtschaft und Energiesystemtechnik, der Universität Magdeburg und dem Reiner Lemoine Institut noch bis Ende 2020 an einer öffentlich zugänglichen Szenariendatenbank. „In dieser können alle Daten zur Verfügung gestellt werden, die für solche Projektionen genutzt werden. Das beinhaltet nicht nur Ergebnisdaten, also Outputs der Modelle, sondern auch die Annahmen, die Inputs der Modelle“, so die Wissenschaftlerin. Gefördert vom Bundeswirtschaftsministerium soll die Datenbank den Weg bereiten, auch künftige Berechnungen offen lizensiert der Öffentlichkeit zur Verfügung zu stellen. „Dies kann weitere Modellierungen dann deutlich erleichtern, Transparenz schaffen und Doppelarbeiten vermeiden“, sagt Dr. Hannah Förster.