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Arbeit / Rückblick

Ein Rahmen für Recycling

Mandy Schoßig

Bis zu 7,5 Millionen Tonnen Lithium-Ionen-Batterien erreichen alleine in Lateinamerika und der Karibik zwischen 2024 und 2050 das Ende ihrer Lebensdauer. Umfassende Grundlagen für ein sicheres und umweltverträgliches Recycling gibt es jedoch noch nicht – dabei sind sie eine wichtige Voraussetzung, damit dieses gelingen kann. „In vielen Ländern gibt es etwa noch keinen rechtlichen Rahmen, der klar regelt, wer für die Sammlung und Behandlung dieser genutzten Batterien verantwortlich ist", sagt Viviana López, Wissenschaftlerin im Bereich Produkte & Stoffströme. Die Studie „Analytical Review on Global and Regional Practices in Latin America and the Caribbean for the Reuse and Recycling of Lithium-Ion Batteries“ zeigt: Mit bewährten Praktiken könnte die Entsorgung von bis zu zwei Millionen Tonnen Batterien vermieden werden, bis zu 2,8 Millionen Tonnen könnten in der Region bis 2050 recycelt werden.

In der gemeinsam mit MicroEnergie International durchgeführten Analyse für die interamerikanische Entwicklungsbank haben die Expert*innen vom Öko-Institut in vier Fallstudien auch den Umgang mit Lithium-Ionen-Batterien in Kolumbien, Costa Rica, Chile und Mexiko analysiert. „Dabei sind wir auf viele gute Initiativen gestoßen – diese brauchen aber deutlich mehr Unterstützung.“ Ein gutes Beispiel für die Durchsetzung von Rechtsvorschriften sei etwa Kolumbien. „Dort gibt es ein obligatorisches System der erweiterten Herstellerverantwortung. Ab 2024 müssen Hersteller hier zum Beispiel Batterien aus der Elektromobilität sammeln und ins Recycling bringen.“ Innovative Unternehmen fördern hier außerdem Wiederverwendung und Recycling – so durch eine nationale Arbeitsgruppe für Kreislauflösungen für Lithium-Ionen-Batterien. „Gerade lateinamerikanische Länder kennen die Schattenseiten des Bergbaus für die Umwelt und lokale Gemeinschaften, 67 Prozent der weltweiten Lithiumreserven befinden sich hier. Daher ist es wichtig, hier den Druck zu reduzieren – dies gelingt beim Lithium durch die Wiederverwendung von Batterien etwa zur stationären Stromspeicherung.“

Ansprechpartnerin am Öko-Institut