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Im Fokus

Porträt: Kristin Qui (Climate Analytics Caribbean)

Christiane Weihe

Eine signifikante Steigerung von Hitzetagen. Deutlich häufigere Flutereignisse. Die Erosion der Küsten. Ein Ausbleichen und Absterben von Korallen. Trinidad und Tobago ist stark von den Auswirkungen des Klimawandels betroffen. „Gleichzeitig sind wir in vielerlei Hinsicht nicht darauf vorbereitet“, sagt Kristin Qui, die in diesem karibischen Inselstaat lebt. „So brechen etwa die Abwassersysteme bei Überflutungen zusammen.“

„Es braucht klare Regelungen dafür, wenn etwa Minderungen durch ein Klimaschutzprojekt in einem Land auf die Klimaziele eines anderen Landes angerechnet werden sollen.“

Qui ist in die internationalen Klimaverhandlungen eingebunden, in deren Rahmen sie vor allem die Allianz der kleinen Inselstaaten unterstützt. Zentrale Themen sind dabei die Grundlagen für Kohlenstoffmärkte, wie sie Artikel 6 des Übereinkommens von Paris vorsieht, sowie die zwischenstaatliche Zusammenarbeit.

Länder des Globalen Südens können von dort umgesetzten Klimaschutzprojekten profitieren, sagt die Expertin, vorausgesetzt, die Projekte gehen über einen Nullsummenausgleich hinaus. „Es ist aber wichtig, dass die Projektentwickler*innen die gesellschaftliche und politische Realität in diesen Ländern verstehen – nur dann kann ein Projekt wirkungsvoll zu einer nachhaltigen Entwicklung beitragen.“

Weitere Informationen

Kristin Qui
Climate Analytics
(Trinidad & Tobago)

Hauptsitz: Ritterstraße 3, 10969 Berlin

Mail: kristin.qui@climateanalytics.org

Kristin Qui erwarb ihren Abschluss in Umweltwissenschaften an der St. John’s Universität (New York) Summa Cum Laude, ihren Master machte sie in Umweltmanagement, internationaler Klimapolitik und nachhaltiger Entwicklung an der Yale Universität. Nach Abschluss ihres Studiums trat sie ein Fellowship zum Thema Diversität in internationalen Kohlenstoffmärkten beim Environmental Defense Fund (EDF) an, anschließend war sie dort in die Projekt- und Forschungsarbeit eingebunden. Ein wesentlicher Schwerpunkt ihrer Arbeit beim EDF war die Entwicklung eines Programms zur Reduzierung und Kompensationen von Treibhausgasemissionen für den internationalen Luftverkehr.

Seit 2019 arbeitet Kristin Qui als Climate Diplomacy Advisor bei Climate Analytics. Sie ist darüber hinaus in die internationalen Klimaverhandlungen eingebunden. Ihr Fokus liegt dabei auf den Kleinen Inselentwicklungsländern (Small Island Developing States, SIDS). Derzeit widmet sie sich auch der Umsetzung des Klimaübereinkommens von Paris, insbesondere mit Blick auf Artikel 6 (Grundlagen für neue Kohlenstoffmärkte). Sie war erste Vorsitzende des Artikel 6.4-Aufsichtsgremiums. Kristin Qui lebt und arbeitet in Trinidad und Tobago.