Porträt: Martin Kyburz (KYBURZ Switzerland)
Christiane Weihe
Das erste Elektrofahrzeug, das er 1991 gebaut hat, sah aus wie ein Segelflugzeug ohne Flügel. „Der Cheetah war mein erstes Projekt“, sagt Martin Kyburz. „Die Mobilität der Zukunft war für mich schon immer elektrisch.“ Die Leidenschaft des Elektroingenieurs für den Bau eigener Fahrzeuge war geweckt. Er entschied sich dann, ein Fahrzeug für Seniorinnen und Senioren zu bauen, die sich nicht mehr in ein Auto setzen wollen. „Sie bekommen damit viel Mobilität zurück.“
„Wir haben unser Verfahren zum Batterierecycling nicht patentieren lassen, denn wir wollen dazu beitragen, die Umweltproblematik zu lösen.“
Großen Erfolg hat die KYBURZ Switzerland AG heute mit Nutzfahrzeugen zur Postzustellung, die das Unternehmen unter anderem in der Schweiz, nach Finnland und Australien verkauft. Doch Kyburz tüftelt weiter, er strebt einen echten Kreislauf an, in dem Rohstoffe wiederverwendet werden können. „Deshalb haben wir ein Verfahren zum Recycling von Batterien entwickelt – ein Student, der bei uns seine Diplomarbeit geschrieben hat, hatte hierfür eine revolutionäre Idee.“ Sie sorgt dafür, dass für das Recycling keine Chemikalien eingesetzt werden müssen und dennoch 91 Prozent der Rohstoffe zurückgewonnen werden können. Der Cheetah war übrigens schon 1992 auf dem Autosalon in Genf zu sehen. 2019 hatte das Unternehmen dort dann zum ersten Mal einen eigenen Stand.