Reicht der Klimaschutz?
Werden alleine die bis zum Sommer 2020 beschlossenen Klimaschutzmaßnahmen umgesetzt, verfehlt Deutschland seine selbst gesteckten Klimaziele einer Emissionssenkung um 65 Prozent bis 2030 sowie um 88 Prozent bis 2040. „Ohne zusätzliche Maßnahmen reduzieren sich die Treibhausgasemissionen nur um 49 beziehungsweise 67 Prozent im Vergleich zu 1990“, sagt Senior Researcher Dr. Ralph O. Harthan. Das zeigt der Projektionsbericht 2021, den das Öko-Institut gemeinsam mit Fraunhofer ISI, der IREES GmbH und dem Thünen-Institut im Auftrag des Umweltbundesamtes und des Bundesumweltministeriums erarbeitet hat. „Der Bericht beschreibt, wie sich die Treibhausgasemissionen ohne weitere Maßnahmen bis 2040 entwickeln könnten“, so der Wissenschaftler. Erreicht würden die Minderungen etwa durch den Rückgang der Kohleverstromung oder auch die Zunahme der erneuerbaren Energien. „Darüber hinaus haben wir Sensitivitätsanalysen etwa in Hinsicht auf den Preis für EU-Emissionszertifikate durchgeführt – dabei zeigte sich, dass ein höherer Zertifikate-Preis zu deutlichen Minderungen der Emissionen führt. Dennoch wird selbst in diesem Fall das Minderungsziel von 65 Prozent deutlich verfehlt.“ Die Erkenntnisse des Projektionsberichts wurden unter anderem für die Eröffnungsbilanz des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz genutzt und untermauerten die angekündigten Sofortmaßnahmen zur Schließung der Klimaschutzlücke.