Weniger Verpackung, mehr Recycling
Christiane Weihe
Rund 3,2 Millionen Tonnen Kunststoffverpackungen fielen hierzulande 2019 an – ein Wert, der sich seit 1991 fast verdoppelt hat. „Für Umwelt und Klima ist es notwendig, diesen Wert wieder deutlich zu senken und die Recyclingquoten für Kunststoffe allgemein stark zu erhöhen. Sie liegen noch immer im niedrigen zweistelligen Prozentbereich“, sagt Dr. Johannes Betz. Wie dies gelingen kann, dieser Frage widmet sich der Wissenschaftler vom Öko-Institut im Projekt „Untersuchung ökonomischer Instrumente zur Verringerung des Verpackungsverbrauches sowie zur Stärkung des Kunststoffrecyclings und des Rezyklateinsatzes“. „Wir identifizieren zunächst relevante Akteurinnen und Akteure sowie mögliche Instrumente, die Verpackungsvermeidung und Kreislaufwirtschaft fördern“, so Betz, „das könnte zum Beispiel eine Abgabe auf Einwegverpackungen sein.“ Darüber hinaus formuliert das Projektteam unter anderem einen Vorschlag für ein gesetzliches Konzept zur Gegenfinanzierung der „Plastikabgabe“ der EU. „Hierfür prüfen wir etwa, wie der rechtliche Rahmen angepasst werden muss und welche ökologischen und ökonomischen Auswirkungen dies hätte“, sagt der Experte aus dem Bereich Ressourcen & Mobilität.
Das Projekt im Auftrag des Umweltbundesamtes wird gemeinsam mit dem RWI – Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung, der Gesellschaft für Verpackungsmarktforschung (GVM), der cyclos GmbH sowie Prof. Dr. Stefan Klinski durchgeführt und läuft noch bis Juli 2024.