Eine ungenutzte Rohstoffquelle
Christiane Weihe
Ausgemusterte Autos, abrissreife Häuser, stillgelegte Mülldeponien – sie alle stecken voller Rohstoffe. „In unserer von Menschen gemachten Umgebung stecken viele Materialien, die wiederverwendet werden könnten“, sagt Dr. Matthias Buchert vom Öko-Institut, „bislang aber werden zum Beispiel Bauabfälle viel zu selten hochwertig recycelt, die wertvollen Metalle aus der Pkw-Elektronik fallen in der Regel einem großen Schredder zum Opfer.“ Urban Mining, also die Rückgewinnung dieser Rohstoffe, soll hierzulande erfolgreich werden. Im Projekt „Kartierung des Anthropogenen Lagers V“ bereiten die Wissenschaftler*innen des Öko-Instituts gemeinsam mit dem ifeu – Institut für Energie- und Umweltforschung und dem Leibniz-Institut für ökologische Raumentwicklung daher bis April 2025 für das Umweltbundesamt eine nationale Urban Mining-Strategie vor. „Wir befassen uns mit dem Prozess der Strategieentwicklung durch Setzung der richtigen Prioritäten ebenso wie mit der Frage, welche Akteur*innen eingebunden werden sollten“, so der Wissenschaftler, „aber auch eine Vision für Urban Mining in Deutschland sowie mögliche Handlungsansätze, um diese zu verfolgen, sind Teil des Projekts.