Geht das eigentlich …Heizenergie sparen durch Teilwarmmieten?
Ich sage ganz klar: Ja, aber es kommt auf die Rahmenbedingungen an! Ich empfehle die Einführung von Teilwarmmieten nicht uneingeschränkt. Doch erstmal: Was sind Teilwarmmieten?
Wir schauen erst zum Vergleich nach Schweden. Dort zahlen Mieter*innen eine Warmmiete. Das heißt: Egal, wie viel sie heizen, sie bezahlen immer die gleiche Miete. Mieter*innen haben keinen Anreiz, weniger zu Heizen; Vermieter*innen kommen voll für die Heizkosten auf.
In Deutschland ist momentan das Gegenteil der Fall: Mieter*innen zahlen die Heizkosten gemäß ihrem Verbrauch. Vermieter*innen sollen über das Umlegen von Sanierungskosten auf die Mietenden zu energetischen Sanierungen motiviert werden. Nach den Sanierungen profitieren die Mietenden von geringeren Heizkosten, müssen aber über die „Modernisierungsumlage“ in den Folgejahren Mieterhöhungen hinnehmen.
Die Teilwarmmiete ist eine Mischung aus beiden Modellen: Vermieter*innen zahlen die Heizkosten des Gebäudes. Mieter*innen zahlen monatlich einen festen Grundbetrag fürs Heizen und erhalten Rückzahlungen, wenn sie unterdurchschnittlich viel verbrauchen und müssen nachzahlen, wenn sie mehr als der Durchschnitt verbrauchen.
Für Vermieter*innen fällt bei Teilwarmmieten die Modernisierungsumlage als Instrument zur Refinanzierung der Sanierung weg. Teilwarmmieten können daher nur dann einen Beitrag zum Klimaschutz im Gebäudesektor leisten, wenn die Politik mit finanzieller Förderung und ordnungsrechtlichen Anforderungen einen entsprechenden Rahmen schafft.