Porträt: Dr. Manuela Weber (Öko-Institut)
Christiane Weihe
Vor gut fünf Jahren kam sie aus einer „Wissenschaftsblase“ – oder anders gesagt: ihrer Promotion an der Universität Ulm – direkt in die Realität. „Eines meiner ersten Projekte am Öko-Institut war ein Reallabor“, sagt Dr. Manuela Weber, „zu dieser Zeit war das ein seltener umgesetztes Format, dessen Einbeziehung unterschiedlicher Perspektiven mich von Anfang an überzeugt hat.“ Heute ist die Wissenschaftlerin in mehrere Reallabore involviert, von ihrer Faszination haben diese jedoch nichts verloren. „Ich bin zum Beispiel immer wieder begeistert vom ehrenamtlichen Engagement, das in diesen Projekten vorhanden ist. Ohne es würden sie nicht funktionieren.“
„Die Maßnahmen der Reallabore sollten auch nach dem Ablauf der eigentlichen Projektlaufzeit bestehen bleiben – hierfür braucht es das Engagement von Bürger*innen.“
Ein starker Fokus der Soziologin liegt auf der Evaluation von Reallaboren. So auf der Frage, wie gut die Prozesse gelaufen sind und ob sie optimiert werden können. Aber auch die tatsächlichen Nachhaltigkeitseffekte werden evaluiert. „In einem Projekt haben wir uns zum Beispiel dem nachbarschaftlichen Carsharing gewidmet. Hier fand ich es spannend zu sehen, dass nicht nur Abstellflächen für Autos eingespart werden konnten, sondern das Projekt vor allem den Austausch zwischen den Nachbar*innen deutlich verstärkt hat.“