Porträt
Christiane Weihe
Akzeptanz ist für sie ein großes Wort. Vielleicht sogar zu groß. „Es wird immer Menschen geben, die gegen ein Endlager sind, vor allem, wenn es in ihrer Region gebaut wird“, sagt Pascale Künzi, „wir möchten erreichen, dass selbst die Endlagergegner Vertrauen in das Verfahren haben. Aus diesem Grund ist es auch wichtig, dass sie sich mit uns an einen Tisch setzen.“ Die Fachspezialistin für Regionale Partizipation hat in der Schweiz für das Bundesamt für Energie (BFE) die so genannten Regionalkonferenzen mit aufgebaut – ein Beteiligungsformat, das es auch in Deutschland geben wird. „Hier kommen lokale Vertreterinnen und Vertreter aus unterschiedlichen Bereichen zusammen, um über unterschiedliche Themen rund um die Suche nach einem Endlagerstandort zu sprechen – Vertreterinnen und Vertreter von Gemeinden, von organisierten Interessen und der Bevölkerung.“
Künzi selbst begleitet die Fachgruppen, die sich mit der Ausgestaltung der Oberflächenanlagen an sechs potenziellen Standorten beschäftigen. „Bei dieser Arbeit zeigt sich immer wieder, wie wichtig ist, sachlich und transparent zu informieren, stets authentisch zu bleiben – und dem Prozess die notwendige Zeit zu geben“, sagt sie. Dass er im Fall der Oberflächenanlagen anderthalb Jahre länger dauerte als geplant, ist auf den Pioniercharakter und die fehlende Erfahrung mit solchen Verfahren zurückzuführen. „Vertrauen baut sich zudem nicht von alleine auf, das muss man sich verdienen.“