Die Nationale Klimaschutzinitiative
Christiane Weihe
Rund 790 Millionen Euro investierte das Bundesumweltministerium im Rahmen der Nationalen Klimaschutzinitiative (NKI) seit ihrem Start im Jahr 2008 in mehr als 25.000 Vorhaben, die einen Beitrag zur Erreichung der deutschen Klimaziele leisten sollen – von verbraucherorientierten Informations- und Beratungsangeboten zum Energiesparen über Klimaschutzmanagerinnen und Klimaschutzmanager in den Kommunen bis hin zur Investitionsförderung von Mini-Kraft-Wärme-Kopplungs-Anlagen. Doch wie wirksam sind diese Vorhaben? Dieser Frage ist das Öko-Institut erneut im Projekt „Evaluierung der Nationalen Klimaschutzinitiative“ nachgegangen. „Die NKI ist eine vielfältige und breit angelegte Initiative“, sagt Projektleiterin Dr. Katja Schumacher, „sie deckt ein großes Spektrum von Klimaschutzaktivitäten ab, bietet konkrete Beratung und Förderung und richtet sich an sehr unterschiedliche Zielgruppen – Wirtschaft sowie Verbraucherinnen und Verbraucher ebenso wie Kommunen und Bildungseinrichtungen. Es geht hier auch nicht nur um eine reine Treibhausgasminderung, sondern darum, langfristig die Aufgeschlossenheit gegenüber klimafreundlichem Verhalten und klimafreundlichen Technologien zu erhöhen, Bewusstsein, soziale Strukturen sowie Netzwerke zu schaffen und die Innovations- und Investitionsbereitschaft in der Gesellschaft zu erhöhen.“
Gemeinsam mit zahlreichen Projektpartnern hat das Öko-Institut unter anderem analysiert, ob die Empfehlungen aus der ersten NKI-Evaluierung der Jahre 2008 bis 2011 angewandt wurden. „Langfristige Strategien und Konzepte sind eine wichtige Grundlage, die Umsetzung – also konkrete Angebote und Hilfestellungen – sollte jedoch verstärkt in den Fokus rücken. Die Vorhaben sollen Hemmnisse in verschiedenen Lebens- oder Aktivitätsbereichen überwinden und Akteure zu klimafreundlichem Verhalten mobilisieren, auch nach der Förderung“, erklärt Schumacher, „hier begrüßen wir die kontinuierliche Weiterentwicklung der NKI – neue Förderaufrufe widmen sich zielgerichtet der Umsetzung von Klimaschutzaktivitäten und lassen verschiedenen Zielgruppen zusammenwirken.“ Das Evaluationsteam hat auch zusätzliche Empfehlungen für die NKI formuliert. „Wir raten zum Beispiel, verstärkt Multiplikatoren wie Lehrkräfte oder Beratungsagenturen in die Vorhaben einzubeziehen“, sagt die Wissenschaftlerin, „wichtig ist darüber hinaus, dass Wissen und Erfahrungen geteilt werden – so etwa durch Vernetzungstreffen, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit sowie Netzwerke.“