Zur Zukunft der Umweltpolitik
Christiane Weihe
Grundsätzliche Fragen zur Umwelt- und Nachhaltigkeitspolitik beschäftigen das Öko-Institut in zwei neuen Projekten für das Umweltbundesamt. Im Vorhaben „Umweltpolitik im 21. Jahrhundert – Ansätze zur Bewältigung neuartiger Herausforderungen“ wird sich das Öko-Institut bis August 2018 mit den Defiziten bisheriger Umweltpolitik und Optionen für ihre Weiterentwicklung beschäftigen. Dies geschieht gemeinsam mit dem Forschungszentrum für Umweltpolitik (FFU) der Freien Universität Berlin, dem Lehrstuhl für Environmental Governance der Universität Freiburg, dem Ethikzentrum der Universität Tübingen, dem Deutschen Institut für Entwicklungspolitik sowie der IFOK GmbH.
„Die Umweltpolitik der vergangenen dreißig Jahre hat vieles bewirkt“, erklärt Projektleiterin Franziska Wolff vom Öko-Institut, „doch bestimmte Probleme wie Artenschwund und Bodendegradation bestehen weiterhin. Andere verlagern sich wiederum mit Produktionsstätten oder durch Müllexport einfach in den globalen Süden.“ Im Projekt soll geklärt werden, mit welchen Leitbildern, Strategien und Konzepten die Umweltpolitik diesen Problemen künftig besser begegnen kann. „Auch die Rolle von Diskursen und Narrativen in der Umweltpolitik wird dafür näher beleuchtet.“ In zahlreichen Workshops werden die Fragen und Ideen gemeinsam mit Vertretern aus der umweltpolitischen Praxis diskutiert.
Passend dazu arbeitet das Öko-Institut gemeinsam mit FFU und IFOK in einem weiteren Projekt zur „Erarbeitung zentraler Bausteine eines Konzepts transformativer Umweltpolitik“. „Wenn wir in sicheren ökologischen Grenzen produzieren und konsumieren wollen, müssen sich Wirtschaft und Gesellschaft weitreichend verändern“, erklärt Franziska Wolff. Inwieweit Umweltpolitik eine solche Transformation stärker befördern kann, werden die Experten bis März 2017 im Rahmen des Projektes untersuchen: „Wir werden uns mit möglichen Legitimationsgrundlagen, Gestaltungsprinzipien und Instrumenten transformativer Umweltpolitik befassen.“ Auch dieses Projekt sieht Workshops mit Akteuren aus Umweltverwaltung und Zivilgesellschaft vor und soll schließlich in einem praxisorientierten Leitfaden für diese münden. cw