Spenden
Arbeit / Rückblick

Holz für den Klimaschutz?

Eine Methode für Effekte des Waldmanagements

Chrisitane Weihe

Energetische Holznutzung bringt nicht automatisch einen Vorteil für den Klimaschutz. Denn mit Blick auf die Klimabilanz sollte auch der so genannte CO2-Speichersaldo berücksichtigt werden. „Dieser vergleicht die mögliche Speicherung von CO2 im Wald und in Holzprodukten in zwei alternativen Szenarien“, erklärt Dr. Klaus Hennenberg, Senior Researcher im Bereich Energie & Klimaschutz des Öko-Instituts.

In der Analyse „Kohlenstoffspeicherung in Wald und Holzprodukten“, die in der Zeitschrift AFZ-DerWald erschienen ist, stellt das Öko-Institut eine Methode vor, Effekte des Waldmanagements in Treibhausgasbilanzen von Holzprodukten zu integrieren. „Dabei berücksichtigen wir Effekte unterschiedlich intensiver Waldbewirtschaftungen und die damit verbundene Veränderung der CO2-Speicherleistung von Wäldern“, erklärt Hennenberg. Denn: Wie der Wald bewirtschaftet wird, wirkt sich unmittelbar auf den Holzvorrat und das Waldwachstum aus – und damit auch auf die CO2-Speicherleistung. Die Analyse von verschiedenen Waldmanagementszenarien ergibt für Deutschland ein CO2-Speichersaldo von 60 bis 180 g CO2-Äquivalenten pro Megajoule (MJ) erzeugter Energie. Zum Vergleich: Für fossile Heizanlagen gilt ein mittlerer Referenzwert von 80 g CO2-Äquivalenten je MJ. „Damit erreicht zum Beispiel der direkte Holzeinschlag für Feuerholz eine geringe bis keine Treibhausgasminderung oder sogar in bestimmten Fällen eine Verschlechterung.“

Das Projektteam empfiehlt, den CO2-Speichersaldo für Holzprodukte in Zukunft weiterzuentwickeln. „Wir sollten bei der Anwendung künftig zum Beispiel auch zwischen verschiedenen Waldtypen oder den unterschiedlichen Waldentwicklungsphasen unterscheiden und den CO2-Speichersaldo in Treibhausgasbilanzen von Bauholz, Möbelholz, Papier und Energieholz einrechnen, um korrekte Treibhausgasminderungen auszuweisen“, so Hennenberg. Je nach Bestandssituation, Holzqualität und Nutzungsoptionen kann es sinnvoller sein, Bäume nicht einzuschlagen und damit Klima- und Naturschutzziele zu erreichen.

Die Analyse ist Teil des Projektes „Wissenschaftliche Analysen zu aktuellen klimapolitischen Fragen im Sektor Landnutzung, Landnutzungsänderungen und Forstwirtschaft (LULUCF)“. In diesem haben die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Öko-Instituts das Bundesumweltministerium bei der Entwicklung von Maßnahmen für den LULUCF-Sektor beraten, die in den Klimaschutzplan aufgenommen werden können.