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Porträt: Tanja Kenkmann (Öko-Institut)

Lachend erzählt sie die Geschichte vom Bauamtsleiter, der immer schnell das Weite sucht, wenn ihm der Klimaschutzmanager entgegenkommt. Eine wahre Geschichte. „Klimaschutz kostet die Kommunen eben zusätzlich Geld und Arbeit. Da kann man schon verstehen, wenn der Bauamtsleiter sich verdrückt.“ Daher müssen sich aus Sicht der Wissenschaftlerin vom Öko-Institut die Rahmenbedingungen für den Klimaschutz ändern. „Die Kommunen brauchen eine auskömmliche dauerhafte Finanzierung für den Klimaschutz, für Personal und Investitionen.“

„In Freiburg etwa wird viel für den Klimaschutz getan, so beim Ausbau des ÖPNV. Doch auch hier gibt es noch Aufgaben – zum Beispiel bei der Fahrradinfrastruktur.“

Auch an ihrem Arbeitsort in Freiburg, wohin sie fast 20 Kilometer mal mit dem Bus, mal mit dem Fahrrad pendelt, brauche es mehr Unterstützung. „Sonst kann die Stadt das ambitionierte Ziel, bis 2035 klimaneutral zu sein, keinesfalls stemmen“, sagt Tanja Kenkmann. Klimaschutz müsse auch für Kommunen zur Pflichtaufgabe werden. Und Klimaschutzmanager*innen leisten wie­derum einen deutlichen Beitrag zur Senkung der Treibhausgasemissionen. „Und wenn der Bauamtsleiter sich um den Klimaschutz kümmern muss, dann freut er sich vielleicht beim nächsten Mal sogar, wenn er jemanden trifft, der ihn dabei unterstützt.“

Marianna Roscher
Referatsleiterin für Städtebaurecht, Stadtentwicklung, Städtebauförderung, Wohnungswesen, Klimaschutz und Klimaanpassung

Deutscher Städte- und Gemeindebund
Marienstraße 6
12207 Berlin

E-Mail: marianna.roscher--at--dstgb.de
Web:   http://www.dstgb.de  

Marianna Roscher ist seit 2021 als Referatsleiterin für Bauen, Wohnen, Klimaschutz und Klimaanpassung beim Deutschen Städte- und Gemeindebund tätig. In ihren Verantwortungsbereich fallen die Themen Städtebaurecht, Stadtentwicklung, Städtebauförderung, Klimaschutz und Klimaanpassung sowie Wohnungswesen. Zuvor war sie als juristische Referentin bei der Fachagentur für Windenergie an Land tätig.

Roscher ist studierte Juristin, ihr Referendariat absolvierte sie unter anderem bei der Staatsanwaltschaft Berlin sowie dem Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit. Darüber hinaus verbrachte sie 2017 eine Referendariatsstation am Öko-Institut, wo sie sich beispielsweise dem Vollzug des EU-Umweltrechts sowie dem Umweltschutz und dessen Auswirkungen auf Menschenrechte widmete.