Blue Carbon
Marine und küstennahe Ökosysteme wie Seegraswiesen oder Mangroven nehmen CO2-Emissionen auf und helfen so dem Klimaschutz. Zahlreiche dieser „Blue Carbon Ecosystems“ sind jedoch bereits verloren gegangen – etwa, weil sie Aquakulturen oder der Landwirtschaft weichen mussten. Sie sind aber auch durch Küsteninfrastrukturen und die Schleppnetzfischerei bedroht. Im Projekt „Klimaschutzmaßnahmen in Küstenregionen und Gewässern – Bilanzierung, Anrechnung und Finanzierung von Blue Carbon-Maßnahmen“ für das Umweltbundesamt analysiert das Öko-Institut noch bis Juni 2024, wie Blue Carbon besser für den Klima- und Naturschutz eingesetzt werden kann.
„Wir untersuchen, wie Blue Carbon definiert wird, sowie seine Rolle in der internationalen Klimapolitik“, erklärt Anne Siemons, Senior Researcher aus dem Bereich Energie & Klimaschutz. Darüber hinaus analysieren wir, welche Projekte in diesem Bereich bereits umgesetzt und welche Erfahrungen dabei gemacht wurden.“ Bis Juni 2024 beleuchtet das Projektteam, zu dem auch das Institut für Weltwirtschaft und das Leibniz-Zentrum für marine Tropenforschung gehören, wie die Förderung von Blue Carbon-Maßnahmen finanziert werden kann und welche Risiken dabei bestehen. „Wir widmen uns zudem der Frage, wie Küstengebiete und Ozeane bei der nationalen Bilanzierung von Treibhausgasen abgebildet werden können“, sagt Co-Projektleiterin Judith Reise vom Öko-Institut. „Ziel ist dabei unter anderem, neue Klimaschutzmaßnahmen zu entwickeln und vorhandene zu bewerten.“ Auch die mögliche Rolle solcher Maßnahmen im EU-Zertifizierungsrahmen für Kohlenstoffeinbindungen (Carbon Removal Certification Framework) behalten die Wissenschaftler*innen dabei im Blick.