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Arbeit / Rückblick

In Zukunft sicherer

Das neue Strahlenschutzgesetz (StrlSchG) will die Bevölkerung besser vor dem natürlichen radioaktiven Gas Radon-222 und seinen Folgeprodukten schützen. Radon kommt überall in der Umwelt vor, es entsteht im Boden durch radioaktiven Zerfall von natürlichem Uran. Von dort kann es auch in Gebäude gelangen. Basierend auf dem StrlSchG hat das Bundesumweltministerium im sogenannten Radonmaßnahmenplan Ziele und Maßnahmen formuliert, der damit zusammenhängenden Risiken begegnen soll. Die Umsetzung des Radonmaßnahmenplans soll regelmäßig evaluiert werden. In einem Projekt für das Bundesamt für Strahlenschutz hat sich das Öko-Institut nun der Evaluation des Radonmaßnahmenplans gewidmet. „Wir haben die Grundlagen hierfür erstellt und einen Kriterienkatalog entwickelt, der alle Einzelmaßnahmen des Plans abdeckt“, erklärt Projektleiterin Dr. Veronika Ustohalova.

In einem zweiten Projektschritt befragten die Wis­sen­schaftler*innen gemeinsam mit dem UADS Institut für Umfragen die zuständigen Behörden in fünf Bundesländern zur Umsetzung des Radonmaßnahmenplans. Dabei zeigte sich unter anderem, dass es für eine erfolgreiche Umsetzung des Radonmaßnahmenplans zentral ist, dass Behörden gut aufgestellt sind und Multiplikator*innen gezielt ausgewählt werden. „Wichtig ist auch ein enger Austausch zwischen Ländern und Bundesbehörden.“

Ein dritter Teil des Projektes „Entwicklung von Indikatoren in einem Kriterienkatalog und Durchführung einer Ersterhebung zur Feststellung der Ist-Situation für die Bewertung des nationalen Radonmaßnahmenplans“ widmete sich dem Wissen der Bevölkerung zu Radon und seinen Risiken sowie ihren Erwartungen an Politik und Verwaltung. Hierfür wurden Menschen in Radonvorsorgegebieten befragt, in denen eine erhöhte Radonaktivitätskonzentration in Gebäuden zu erwarten ist und Maßnahmen zur Verringerung der Radonexposition zu empfehlen sind. „Etwa die Hälfte der Befragten weiß, dass sie in einem solchen Gebiet wohnen, knapp 30 Prozent haben sich bereits aktiv über Radon informiert“, sagt Ustohalova, „Ein Drittel der Befragten fühlt sich in der Gesundheit ziemlich bis schwer beeinträchtigt.“ Darüber hinaus kennen die meisten Befragten einfach umsetzbare Maßnahmen wie Lüften, um die Radonbelastung im privaten Bereich zu verringern, jedoch nur ein Fünftel weiß über mögliche bauliche Maßnahmen Bescheid. „Viele Einwohner*innen erwarten eine bessere Information sowie eine höhere Zahl von Beratungsstellen.“