Partitionierung und Transmutation
Christiane Weihe
Hochradioaktive Abfälle müssen sicher untergebracht werden. Daher hat sich Deutschland auf den Weg gemacht, ein Endlager zu suchen, um die radiotoxischen Stoffe in tiefen geologischen Formationen sicher einzuschließen. Als mögliche Alternative wird weltweit Partitionierung und Transmutation (P&T) diskutiert. Bei diesem Verfahren sollen aus den Nuklearabfällen gezielt langlebige radioaktive Substanzen in Wiederaufarbeitungsanlagen abgetrennt und in ‚Schnellen Kernreaktoren‘ durch Bestrahlung in weniger gefährliche und kurzlebigere Isotope umgewandelt werden, um die erforderlichen Zeiträume zur Endlagerung drastisch zu reduzieren.
In einer Analyse für die Kommission Lagerung hoch radioaktiver Abfallstoffe haben die Experten des Öko-Instituts gemeinsam mit Prof. Dr. Gerald Kirchner vom Zentrum für Naturwissenschaft und Friedensforschung (ZNF) der Universität Hamburg die Chancen und Risiken von P&T beschrieben und die Auswirkungen auf die Endlagerung von radioaktiven Abfällen in der Bundesrepublik prognostiziert. Dabei betonen die Wissenschaftler unter anderem, dass für die nach dem Verfahren zurückbleibenden hochradioaktiven Abfälle weiterhin ein geologisches Endlager mit den schon heute festgelegten Isolationszeiträumen erforderlich wäre. Da eine P&T-Strategie mindestens 150 Jahre verfolgt werden müsste, würde zudem zukünftigen Generationen die Verantwortung übergeben. cw