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Im Fokus

Porträt: Agnes Bünemann

Geschäftsführerin der cyclos GmbH

Christiane Weihe

Manchmal sind es Kleinigkeiten. Der Fuß aus Weißblech an der Chipsdose zum Beispiel, der vom Magneten der Sortieranlage gnadenlos angezogen wird. „Das führt dann dazu, dass die gesamte Verpackung über die Magnettrennung im Weißblech landet und nur zu einem geringen Anteil recycelt wird, obwohl ihr Rest aus recyclingfähigem Papier und Plastik besteht“, erklärt Agnes Bünemann. Die Gründerin und Geschäftsführerin der Osnabrücker cyclos GmbH ist Expertin für eine nachhaltige Abfallwirtschaft, arbeitet als Sachverständige für die Entsorgung von Verpackungen, zertifiziert unter anderem Betriebe für Kunststoffrecycling und Pfandanlagen.

Zum Thema Abfall ist Bünemann aus persönlicher Betroffenheit gekommen. „Anfang der 90er Jahre war ich Mitglied einer Bürgerinitiative, die sich erfolgreich gegen den Bau einer Müllverbrennungsanlage in Georgsmarienhütte gewehrt hat“, sagt sie, „damals sollten über 20 solcher Anlagen in Niedersachsen errichtet werden, damit wären riesige Überkapazitäten entstanden.“ Heute zeigt die Geschäftsführerin unter anderem Unternehmen, wie sie die Recyclingfähigkeit ihrer Verpackungen verbessern können. „Manche Plastikbecher enthalten zum Beispiel Kreide zur Stabilisierung. Das macht sie aber schwerer und so gehen sie in der Recyclinganlage unter“, erklärt sie. Agnes Bünemann setzt sich dafür ein, dass widerspenstige Kleinigkeiten wie diese das Recycling nicht länger behindern. cw