Porträt: Dr. Maike Gossen (TU Berlin)

© Fachgebiet Arbeitslehre/Ökonomie und Nachhaltiger Konsum der TU Berlin
Christiane Weihe
Wenn Maike Gossen den Ecosia AI Chat nach einer Idee fürs Abendessen fragt, landet ein buntes Gemüsecurry auf dem Tisch. Außerdem erklärt die grüne Version der KI, wie wichtig es ist, mit saisonalen und regionalen Zutaten zu kochen. Entwickelt wurde der Chatbot im Rahmen des Projektes Green Consumption Assistant (GCA). „Dieser sollte Verbraucher*innen auf unterschiedlichen Wegen dabei unterstützen, in einer Onlineumgebung nachhaltigere Konsumentscheidungen zu treffen“, erklärt Dr. Maike Gossen, Wissenschaftlerin an der TU Berlin. Neben dem Chatbot, der umwelt- und klimabewusste Antworten gibt, wurden den Suchenden bei der Recherche von Elektronik oder Kleidung auf Grundlage von glaubwürdigen Nachhaltigkeitslabeln nachhaltige Alternativen vorgeschlagen.
„Wir können den Menschen nachhaltige Alternativen zeigen – und viele sind auch offen dafür. Das Problem des Überkonsums löst das aber leider nicht.“
Zusätzlich zeigt der GCA, wie ambitioniert die Klimaziele der zehn meistgesuchten Unternehmen und Organisationen sind. Das Projekt ist abgeschlossen, doch das Unternehmens-Ranking und der Chatbot stehen den Nutzer*innen von Ecosia nach wie vor zur Verfügung. „Um ein solches Projekt langfristig durchzuführen, braucht es Mittel, die eigentlich nur die großen Internetkonzerne haben“, sagt Gossen. „Darüber hinaus gibt es noch viel zu wenig öffentlich verfügbare und zuverlässige Daten über die Nachhaltigkeit von Produkten.“
Weitere Informationen
Dr. Maike Gossen
TU Berlin
Fachgebiet Arbeitslehre / Ökonomie und Nachhaltiger Konsum
Marchstraße 23
10587 Berlin
Tel. +49 30 235 9116-18
Mail: maike.gossen@tu-berlin.de
Zur Person
Ein umwelt- und klimabewusster Konsum steht im Mittelpunkt der Arbeit von Dr. Maike Gossen. Hierzu forschte sie mehrere Jahre am Institut für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW), ihre Dissertation hat sie zum Thema „Suffizienzförderndes Marketing von Unternehmen“ geschrieben. An der Technischen Universität (TU) Berlin koordinierte sie dann das Forschungsprojekt Green Consumption Assistant (GCA), das in Zusammenarbeit mit der Berliner Hochschule für Technik (BHT) und Ecosia das Ziel hatte, Verbraucher*innen online bei nachhaltigeren Konsumentscheidungen zu unterstützen – etwa über die Anzeige von nachhaltigen Produktalternativen, ein Nachhaltigkeitsranking großer Unternehmen sowie einen grünen Chatbot.