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Arbeit / Aktuell

Weniger Emissionen auf dem Vorfeld

Elektromobilität am Flughafen

Christiane Weihe

Die Treibhausgasemissionen von Flugzeugen durch den Umstieg auf alternative Antriebe zu reduzieren, bleibt eine große Herausforderung. Deutlich einfacher ist es schon heute, zumindest auf dem Vorfeld, also bei der Passagier-, Gepäck- und Flugzeugabfertigung, Treibhausgase und Luftschadstoffe zu verringern. Wie sich der Betrieb auf dem Vorfeld klimafreundlicher gestalten lässt und welche Rolle die Elektromobilität dabei spielen kann, untersucht das Öko-Institut nun im Projekt „scale up! – emissionsfreie Flughafenflotte“. „Gemeinsam mit dem Flughafen Stuttgart nehmen wir uns die Fahrzeuge und Geräte vor, die bei der Flugzeugabfertigung zum Einsatz kommen, Flugzeugschlepper und Förderbänder ebenso wie Passagiertreppen oder Flughafenbusse“, erklärt Projektleiter Florian Hacker, „im Stuttgarter Flughafen-Fuhrpark gibt es derzeit rund 1.500 Fahrzeuge, davon 133 mit Dieselantrieb, die jedes Jahr etwa 1.370 Tonnen CO2-Emissionen und viele weitere Luftschadstoffe verursachen.“

Das Projekt wird im Rahmen des Förderprogramms „Erneuerbar Mobil“ des Bundesumweltministeriums durchgeführt, das Öko-Institut arbeitet dabei mit dem Flughafenbetreiber sowie dem Abfertigungsdienstleister Losch Airport Service GmbH zusammen. „In diesem Projekt werden erstmals elektrische Abfertigungsgeräte in größerem Umfang eingesetzt, mehr als 50 batterieelektrische Fahreinheiten werden getestet, zudem wird die Ladeinfrastruktur für die Elektrofahrzeuge ausgebaut“, sagt der stellvertretende Leiter des Institutsbereichs Ressourcen & Mobilität, „wir wollen damit auch einen Weg zu einer emissionsfreien Airportlogistik zeigen, der auf andere Flughäfen übertragbar ist – und ihn mit diesen diskutieren.“ Elektrische Fahrzeuge sind natürlich nur sinnvoll, wenn sie mit erneuerbarem Strom betrieben werden. Daher analysieren die Wissenschaftler bis Ende 2019 unter anderem auch, welche Möglichkeiten der Eigenerzeugung es gibt und wie sich Fahrstromversorgung und die Einspeisung von erneuerbarem Strom koppeln lassen. „Ein Fokus liegt dabei auch auf den verfügbaren Technologien, vor allem den verschiedenen Batterietypen“, so Florian Hacker, „dabei betrachten wir die Umweltwirkungen über den gesamten Lebenszyklus unter Berücksichtigung der Herkunft und Gewinnung der genutzten Ressourcen.“