Ein Ende fürs Öl
So schnell wie möglich den Einbau von Ölheizungen stoppen – das ist nicht nur sinnvoll fürs Klima, sondern hierzulande auch rechtlich machbar. Eine aktuelle Analyse von Öko-Institut und Prof. Dr. Stefan Klinski zeigt, dass die EU-Ökodesign-Verordnungen für Heizgeräte und Warmwasserbereiter oder die Warenverkehrsfreiheit dem nicht im Wege stehen. „Es wäre möglich, das Gebäudeenergiegesetz zu verschärfen und den Einbau von Ölheizungen viel stärker einzuschränken oder zu verbieten – das ist bislang erst ab 2026 geplant“, sagt Friedhelm Keimeyer, stellvertretender Leiter des Bereichs Umweltrecht & Governance am Öko-Institut. Da Heizungen 20 bis 30 Jahre laufen, ist es ratsam, schon heute zu handeln. Denn jedes Jahr verursachen Ölheizungen in Deutschland etwa 50 Millionen Tonnen klimaschädliche Gase. „Ein Ausstieg aus dem Heizen mit fossilen Energien ist angesichts der Klimaziele für 2050 unausweichlich“, so Dr. Sibylle Braungardt, Senior Researcher im Bereich Energie & Klimaschutz. „Wir sollten schon heute langfristige Fehlinvestitionen verhindern und dafür sorgen, dass die Gebäude effizient und klimafreundlich beheizt werden.“
Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler haben im Auftrag des Umweltbundesamtes auch analysiert, welche Regelungen es in anderen EU-Staaten gibt, um fossile Energien in Heizkesseln einzuschränken. „In Dänemark etwa ist der Einbau von Ölkesseln im Neubau schon seit 2013 umfangreich begrenzt. Das wurde 2016 auch auf den Bestand ausgeweitet, zusätzlich wurden auch Gaskessel in Neubauten beschränkt“, sagt Braungardt, „auch in Österreich dürfen seit 2020 keine Ölheizungen mehr in neuen Gebäuden eingesetzt werden, in Norwegen gibt es seit 2020 ebenfalls ein Verbot für Ölheizungen, das sich sogar auf bereits installierte Kessel erstreckt.“