Klare Regeln für Wald und Acker
Wie Äcker, Wälder und Grünland beim Klimaschutz berücksichtigt werden, kann den europäischen Klimaschutz verbessern oder verwässern. Denn wird der Landnutzungssektor in das EU-Klimaziel einbezogen ohne dass dieses verschärft wird, könnten durch die CO2-Speicherung in Pflanzen und Böden andere Sektoren 2030 etwa 110 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente mehr ausstoßen. „Viele Maßnahmen können dazu beitragen, die natürlichen Kohlenstoffspeicher der EU auszubauen – etwa die Aufforstung von Wäldern oder die Wiederherstellung von Feuchtgebieten“, sagt Senior Researcher Dr. Hannes Böttcher, „derzeit nimmt dieser Sektor pro Jahr 280 Millionen Tonnen CO2 auf.“
In einer Kurzanalyse für Greenpeace Deutschland hat das Öko-Institut erörtert, wie ein Ziel für solche natürlichen Senken aussehen kann und welche Konflikte ihr Ausbau etwa mit Blick auf Strategien für erneuerbare Energien bringt. „Neben der Verschärfung des Klimaziels sollte es ein separates Ziel für natürliche Senken geben und damit Anreize, sie zu erhöhen“, so der Wissenschaftler. „Bis 2030 wäre es in der EU möglich, jährlich 400 bis 600 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente in Senken zu speichern beziehungsweise aus Quellen zu verringern.“ Darüber hinaus brauche es klare Regeln, wie der Klimaschutzbeitrag von Senken bilanziert und die Berichterstattung verbessert wird und wie soziale und ökologische Nachhaltigkeitskriterien berücksichtigt werden können.