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Porträt: Dr. Hans-Jürgen Urban (IG Metall)

Sozial und ökologisch. Diese Worte fallen öfter im Gespräch mit Hans-Jürgen Urban. Einerseits sieht er sich und die IG Metall als Treiber für eine nachhaltige Produktions- und Lebensweise, die den Planeten nicht überfordert. Andererseits ist seine Gewerkschaft, für die er schon seit 30 Jahren tätig ist, tief in der ressourcenintensiven Automobilindustrie verankert. Vor allem will der 60-jährige Urban – heute ist er geschäftsführendes Vorstandsmitglied der IG Metall – aus der ökologischen eine sozial-ökologische Wende machen: „Dabei müssen wir über das kapitalistische Modell hinausdenken. Der Markt regelt eben nicht alles und die sozial-ökologische Transformation schon gar nicht.“

„Wenn es nicht gelingt, die ökologische Transformation zu einer sozial-ökologischen zu machen, wird sie scheitern. Das wäre fatal.“

Diese Transformation sei unverzichtbar, aber auch riskant. Sie gefährde Arbeit, Einkommen und Lebenschancen von vielen Menschen. „Wer die Menschen dafür gewinnen will, muss ihnen eine soziale Perspektive im Umbruch eröffnen“, so Urban. Dabei versucht die IG Metall in den neuen Branchen, die durch die Dekarbonisierung der Wirtschaft entstehen, gewerkschaftsfreie Zonen zu verhindern: beispielsweise in Betrieben der Windkraft, Solarenergie oder Batterieproduktion „Nur gut organisierte Belegschaften können erfolgreich für eine sozial-ökologische Wende streiten.“