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Porträt: Dr. Andreas Köhler (Öko-Institut)

Christiane Weihe

Ein Fünftel weniger soll es sein, im ersten Schritt. „Mein Nahziel ist es, meinen Plastikkonsum um 20 Prozent zu reduzieren. Dafür kaufe ich zum Beispiel regelmäßig auf dem Wochenmarkt ein, wo ich mir Obst und Gemüse lose in den Rucksack schütten lasse“, sagt Dr. Andreas Köhler, „ich repariere auch mal kaputte Dinge, Schuhe genauso wie Elektronikprodukte. Dadurch lassen sich neben Plastik auch eine Menge sonstiger Abfälle vermeiden.“

Der Senior Researcher hat ein über Spenden an das Öko-Institut finanziertes Projekt betreut, das sich mit der Frage beschäftigte, wie sich der Plastikkonsum sinnvoll reduzieren lässt. Der Schwerpunkt lag dabei auf Produkten, die viel Mikroplastik erzeugen, zum Beispiel Textilien und Autoreifen. Der Umgang mit Plastik sei bereits lange ein massives Umweltproblem, betont Köhler: „Schon 1969, kaum 15 Jahre nach der Erfindung moderner Massenkunststoffe, entdeckte der Experimentalarchäologe Thor Heyerdahl bei seiner Reise mit dem Papyrusboot-Nachbau Ra mitten auf dem Atlantik treibende Teppiche aus Plastikmüll. Spätestens da wurde die Plastikverschmutzung der Ozeane weithin bekannt, ohne dass seitdem genug dagegen getan wurde.“ Wir alle können auf vielfältigen Wegen unseren Plastikkonsum reduzieren, so der Wissenschaftler. „Ich verwende, wo immer es geht, nur die kleinstmögliche Menge von Produkten wie Zahnpasta oder Shampoo. Wenn die Spüliflasche drei Mal länger hält, hat man bereits zwei Plastikflaschen eingespart.“