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Im Fokus

Porträt: Dr. Franziska Krüger (UBA)

Christiane Weihe

Es können nicht immer Parkbänke daraus werden, wie sie häufig aus recyceltem Plastik hergestellt werden. Kunststoffe sollten möglichst hochwertig wiederverwendet werden. „Im besten Fall wird der recycelte Kunststoff wieder in dem Anwendungsbereich eingesetzt, aus dem er kommt,“ sagt Dr. Franziska Krüger. Für ein verstärktes Recycling und einen steigenden Anteil von recyceltem Material braucht es aus Sicht der wissenschaftlichen Mitarbeiterin vom Umweltbundesamt vielfältige Maßnahmen. „Notwendig sind zum Beispiel kunststoffspezifische Recyclingquoten etwa für Elektroaltgeräte oder Altfahrzeuge. Hier gibt es bislang nur Vorgaben, die sich unspezifisch auf die Gesamtmasse der Altprodukte beziehen und daher zu einem relevanten Anteil bereits durch das Recycling anderer Materialien wie Metalle oder Glas erreicht werden“, sagt sie, „aber auch ein recyclingfähiges Design, eine bessere Abfalltrennung oder bessere Sortier- und Aufbereitungsverfahren sind wichtige Maßnahmen. Allen voran muss insgesamt mehr auf Abfallvermeidung und einen schonenden Umgang mit Ressourcen geachtet werden.“

Franziska Krüger sieht in der Arbeit für mehr Kunststoffrecycling auch die Notwendigkeit für mehr Zusammenarbeit. „Es ist wichtig, dass sich die relevanten Akteurinnen und Akteure etwa aus Politik, produzierenden Unternehmen, Handel und Recyclingwirtschaft untereinander verständigen. So können sie besser verstehen, was die anderen brauchen, und gemeinsam den Prozess vorantreiben.“