Das Stromsystem 2035+
Christiane Weihe
Für eine Dekarbonisierung des Energiesystems wird sich der Stromsektor grundlegend wandeln müssen. Er ist für etwa 40 Prozent der Treibhausgasemissionen hierzulande verantwortlich, seine Umgestaltung ist damit ein zentraler Baustein der Energiewende. „Der Stromsektor muss seine Emissionen schnell und verlässlich senken“, sagt Charlotte Loreck, Wissenschaftlerin am Öko-Institut, „enorme strukturelle Anpassungen sind notwendig, denn es wird einen Umstieg auf variable Stromerzeugung sowie unter anderem einen großen Flexibilitätsbedarf geben.“
Wie sich der Übergang zu einem dekarbonisierten Stromsystem gestalten lässt, in dem dezentrale Elemente verstärkt eingesetzt werden oder sogar dominieren, untersuchen die Wissenschaftler des Öko-Instituts gemeinsam mit der Prognos AG für den WWF Deutschland. Unter der Überschrift „Struktur des Stromsystems 2035+“ gehen die Experten der Frage nach, wie dezentrale Elemente des Stromsystems unter Berücksichtigung des regulativen und politischen Rahmens sowie der Verbraucherwünsche gestaltet sein können. „Darüber hinaus analysieren wir, bis wann welche Weichenstellungen im Stromsystem erfolgt sein müssen, um Klimaschutzziele zu erreichen, und welche Kosten durch den Umbau entstehen – so etwa mit Blick auf die Stromerzeugung, Infrastrukturen und Flexibilitätsoptionen“, erklärt Loreck. Erste Ergebnisse legt das Projekt voraussichtlich im September 2016 vor.