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Arbeit / Aktuell

Das Land-Trilemma

Christiane Weihe

Die Landnutzung steht vor einem Dilemma. Nein, eigentlich vor einem Trilemma. Denn wir brauchen das Land für die Ernährung, den Klimaschutz – es bietet natürliche Senken wie Wälder – und die biologische Vielfalt. „Daher müssen wir verschiedene Ziele zusammendenken und Optionen danach wählen, wie möglichst viele Funktionen der Ökosysteme erhalten werden können“, sagt Dr. Hannes Böttcher vom Öko-Institut. Dabei ist der ökologische Status von vielen Lebensräumen besorgniserregend. So sind nur etwa 55 Prozent der Nasswiesen in einem günstigen Zustand, etwa 30 Prozent der Moore und Wälder sind zudem in einem ungünstig-schlechten Zustand. Die Netto-Kohlenstoffeinlagerung im Wald ist dramatisch gesunken. „Deutschland und die EU haben verbindliche Ziele für die Land- und Forstwirtschaft sowie die Landnutzung, kurz LULUCF. Es ist mehr als fraglich, ob diese mit den aktuellen Maßnahmen zu erreichen sind.“

Wie also können Klima- und Biodiversitätsschutzziele mit Blick auf die schwierige Ausgangslage und der Nachfrage nach anderen Leistungen dieser Ökosysteme umgesetzt werden? Dieser Frage widmet sich das Projekt „Szenarienbasierte Analyse der THG-Reduktions- und Senkenpotenziale für den Natürlichen Klimaschutz im Sektor LULUCF und Identifizierung der Synergien mit Biodiversitäts- und anderen Umweltzielen“ noch bis März 2026. „Wir betrachten dabei im Auftrag des Umweltbundesamts vor allem Wälder, Moore und landwirtschaftliche Böden.“ Die Wissenschaftler*innen entwerfen fünf Szenarien für den LULUCF-Sektor, die die Landwirtschaft berücksichtigen, beschreiben Entwicklungspfade und analysieren Herausforderungen zum Erreichen der Ziele. „Darüber hinaus verdeutlichen wir die Potenziale für natürlichen Klimaschutz und zeigen so mögliche Lösungen. Wir geben Handlungsempfehlungen, wie Deutschland die Senkenziele für den LULUCF-Sektor erreichen kann, während es Biodiversitäts- und andere Umweltziele sowie bestehende Nachfragen berücksichtigt.“ Darüber hinaus zeigt das Öko-Institut, ob bestehende Programme und Politiken für die vielfältigen Ziele angepasst werden müssen.

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