Nicht ohne E-Kraftstoff
Chrisitane Weihe
Klimaneutral bis 2050? Gerade im Luft- und Seeverkehr scheint das nur schwer zu erreichen. Klar ist: Ohne treibhausgasneutrale E-Kraftstoffe, die aus erneuerbaren Energien hergestellt werden, geht es nicht. Und: Die Zeit drängt, bis 2025 müssen politische Maßnahmen ergriffen werden – in Deutschland und in Europa. Dies verdeutlicht das Öko-Institut im Projekt „Climate protection in aviation and maritime transport: Roadmaps for achieving the climate goal“ für das Umweltbundesamt. „Wir haben mehrere Roadmaps erstellt, wie die Defossilisierung in beiden Sektoren gelingen kann, und Empfehlungen für die Politik entwickelt“, sagt Dr. Martin Cames, Senior Researcher aus dem Bereich Energie & Klimaschutz. „Im Luftverkehr wird es auf E-Kerosin hinauslaufen, beim Seeverkehr gibt es bislang noch mehrere potenzielle E-Kraftstoffe. Hier müssen zügig sinnvolle Optionen definiert werden, die bei einer ausreichenden Anzahl von Ländern auf Zustimmung treffen.“ Ein schnelles Handeln sei auch erforderlich, um Anreize und Orientierungshilfen für Investor*innen und Betreiber*innen zu schaffen.
Darüber hinaus empfehlen die Wissenschaftler*innen in der gemeinsam mit CE Delft und dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) durchgeführten Analyse, Leuchtturmprojekte durchzuführen, um die praktische Durchführbarkeit zu verdeutlichen, sowie den Einsatz von E-Kraftstoffen frühzeitig zu subventionieren. „Dies hilft, Erzeugungskapazitäten auszuweiten und Produktionskosten durch Mengen- und Lerneffekte zu senken. Gleichzeitig werden die Vorprodukte für die E-Kraftstoffe wie zum Beispiel klimaneutraler Wasserstoff auch in anderen Sektoren zur Anwendung kommen. Deren Konzepte sollten daher idealerweise mit den Roadmaps für den Luft- und Seeverkehr verknüpft werden“, sagt Cames. Sinnvoll seien unter anderem auch strategische Partnerschaften zwischen Schlüsselländern und -akteur*innen. „Wesentliches Ziel für den Seeverkehr wäre dabei, sich so schnell wie möglich auf einen E-Kraftstoff zu einigen.“