Porträt: Dorothee Starke (Stadt Bremerhaven)

Subversiv ist nicht unbedingt das erste Wort, das man mit einer Kulturamtsleiterin verbindet. Und doch ist es für sie „das schönste Kompliment“. Es stammt vom Stadtrat Bremerhavens höchstpersönlich und war sicher auch als solches gemeint. „Ich komme aus der Theaterszene und habe vor sieben Jahren in die Verwaltung gewechselt. Das hat viele Vorteile, etwa in der Kommunikation mit dem Kulturbereich“, sagt Dorothee Starke. Dies lohnt sich auch und vor allem, wenn es um Nachhaltigkeit geht. „Für viele ist dieses Thema noch eine große Herausforderung, gerade in Zeiten sinkender Etats.“

„Wir unterstützen Kulturschaffende bei mehr Nachhaltigkeit, indem wir etwa über mögliche Maßnahmen informieren.“

Starke ist zudem Präsidentin der Interessengemeinschaft der Städte mit Theatergastspielen (INTHEGA), zu der Gastspielhäuser und Produzent*innen ebenso gehören wie die Kommunen. „Bei den Touren der Gastspiele hat zum Beispiel der Transport des Equipments einen großen Einfluss auf die Klimabilanz. Wir haben die Vision, dass fast alle Häuser in Zukunft eine Standardausstattung haben, damit nicht mehr so viel durch die Gegend gefahren werden muss.“ Wie sie dieses Thema angehen will, ist dann gar nicht besonders subversiv. „Es braucht einen runden Tisch, der sich genau diesem Thema widmet, und Kompromisse zwischen künstlerischem Anspruch, finanziellen Möglichkeiten und Nachhaltigkeit sucht.“