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Arbeit / Rückblick

Der grüne Spielfilm

Christiane Weihe

Ist der Film, den ich gerade schaue, eigentlich nachhaltig? Kaum jemand stellt sich diese Frage. Dabei spielt sie natürlich auch bei Film- und TV-Produktionen eine Rolle. Auf Initiative des Arbeitskreises „Green Shooting“ der Film- und TV-Branche sollten daher unterschiedliche Formate ökologisch nachhaltig hergestellt werden. Unterstützt wurde das Projekt „100 Nachhaltige Filmproduktionen“ von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien. „Das Öko-Institut hat diese Initiative fachlich begleitet und sie ausgewertet“, sagt Senior Researcher Ina Rüdenauer.

So hat das Projektteam etwa den CO2-Ausstoß der Produktionen verglichen, die Einhaltung von Nachhaltigkeitskriterien überprüft und Einsparungen berechnet. Spielfilme und Miniserien haben in der Auswertung die höchsten Emissionen von knapp 0,7 beziehungsweise 1,4  Tonnen CO2-Äquivalenten pro­ Filmminute. „Die Produktionen unterscheiden sich aber zum Teil deutlich. Die geringsten Emissionen liegen etwa bei den Spielfilmen bei insgesamt 12 Tonnen CO2-Äquivalenten, die höchsten bei 148 Tonnen.“ Zurückzuführen sei dieser Unterschied etwa auf Reisen, die einen sehr hohen Anteil am Treibhausgasausstoß haben.

Darüber hinaus haben die Wissen­schaftler*innen ermittelt, wie die Nachhaltigkeitskriterien verbessert werden können. „Ein hohes Potenzial liegt in vegetarischem oder veganem Catering – das wurde bei der Initiative nicht berücksichtigt. Auch sollten zum Beispiel die Kriterien zu Ökostrom so präzisiert werden, dass ein bestimmter Anteil des genutzten Stroms aus neuen Anlagen stammt“, erklärt Ina Rüdenauer. Zudem zeigt das Projekt, wie Film- und Fernsehproduktionen noch umwelt- und klimafreundlicher werden können. „Das gelingt etwa, indem Umweltaspekte möglichst frühzeitig mitgedacht werden – je früher, umso größer sind die Spielräume.“